Heute gibt es mal wieder Gulasch, genauer gesagt Abgoosht Yemen, ein Gericht aus dem Jemen. Der Rindfleisch Eintopf glänzt mit tollen Aromen und wird begleitet von einem tollen Pfannebrot und Zhug, einem scharfen Dip, der im Jemen sehr verbreitet ist.
Das Gericht habe ich nach einer Aufgabe von Tim Mälzer bei Kitchen Impossible gekocht. Die Aufgabe hat ihm Haya Molcho im Duell zur 50ten Sendung gestellt.
Leider habe ich es zeitlich nicht geschafft, in der letzten Staffel was aus der Sendung nachzukochen. Dabei ist es durchaus spannend, und mit dem Ginger Chicken – Ingwer Curry mit Hähnchen nach Kitchen Impossible, den Albondigas nach Kitchen Impossible – Fleischbällchen aus Ochsenschwanz und der Paella Valenciana nach Kitchen Impossible habe ich schon ein paar Gerichte mit Fleisch aus der Sendung im Blog. Dazu noch die Fischsuppen elsässische Matelote – einen Fischtopf den es mit selbstgemachten Bandnudeln mit Butter und Semmelbrösel gab sowie die Bouillabaisse à la Marseille – die klassische französische Fischsuppe
Wer gerne mehr Rezepte nachkochen möchte, der sollte unbedingt bei Tina von Food & Co nachschauen. Sie hat schon fast 50 Rezepte online und diese toll umgesetzt. Sie hat mich auch damals auf die Idee gebracht. Nachdem ich letzte Woche zum Glück zufällig mitbekommen habe, dass die neue Staffel angelaufen ist, musste ich diese Woche gleich wieder einsteigen.
Natürlich gibt es nicht nur Gulasch, sondern auch zwei Dips und noch Pfannenbrote dazu. Sonst wäre die Aufgabe doch etwas leicht. Auf das bittere Hilbeh habe ich verzichtet, dazu schreibe ich aber später noch was.
Für das Gulasch habe ich erstmal Hawaij, eine jemenitische Gewürzmischung, zubereitet.
Abgoosht Yemen – Jemenitisches Gulasch
Da das Gulasch am längsten braucht, fangen wir damit an. Der „Koch“ Andreas, der beste Freund von Haya nimmt Rinderhals bzw. Nacken als Fleisch für das Gulasch. Das ist deutlich fettiger und deutlich marmorierter als übliches Gulaschfleisch. In der Sendung weist er darauf hin, dass man bloß nicht zu viel davon abschneiden soll, weil das Fett das Fleisch sonst nicht so zart wird. Ein Fehler, den Tim leider gemacht hat.
Jemenitisches Gulasch
- 1000 gr Rindernacken
- 20gr Hawaij
- 2 große Zwiebeln
- 2 grüne Peperoni scharf
- 3 Knoblauchzehen
- 400gr Grüne Spitzpaprika
- 400gr Tomaten
- ca. 0,8l Wasser
- Saure Sahne
- 4 EL frischer Koriander
- Etwa Zitronensaft
- ordentlich Salz
Zunächst den Nacken in mundgerechte Stücke für das Gulasch schneiden und mit dem Hawaij gleichmäßig gut einreiben. 1-2 Stunden einwirken lassen. In der Zeit könnt Ihr schon das Gemüse schneiden und das Zhug vorbereiten, dann müsst Ihr das später nicht mehr machen.
Dann das Fleisch, nicht zu heiß, kurz anbraten. Wenn es von allen Seiten die Pfanne gesehen habt, nehmt Ihr es erstmal raus und schmort das Gemüse in der gleichen Pfanne an. Wenn das Gemüse etwas Farbe bekommen hat, das Fleisch über dem Gemüse verteilen, alles ordentlich salzen und mit dem Wasser aufgießen. Das Fleisch sollte gerade so mit Wasser bedeckt sein. Nun lasst Ihr das alles bei mittlerer Hitze für 3 Stunden köcheln. Am Ende bekommt Ihr eine sämige Soße und butterzartes Fleisch.
Da Andreas erwähnt, wie wichtig das kochen über dem offenen Feuer ist, habe ich noch ein wenig Rauchpaprika dazu gegeben, um eine leichte Rauchnote ins Gericht zu bekommen.
Am Ende in einer Schüssel anrichten, einen Schuss Zitrone, einen Löffel Sauerrahm und frischen Koriander darüber geben, und servieren.
Lachuch – Jemenitische Pfannenbrote
Die Pfannenbrote sehen fast aus wie Pfannkuchen und haben auch eine ähnliche Konsistenz. Das war es aber auch schon an Gemeinsamkeiten, denn sie werden durch Hefe und nicht durch Ei getrieben.
Ich bin immer wieder überrascht, wie sich Tim beim Backen anstellt. Nun backe ich relativ viel und liebe Pfannkuchen, aber laut seiner Aussage erkennt man weder die Mehlsorte noch erkennt man, dass dort kein Ei drin ist.
Laut eigener Aussage nimmt Andreas Grieß für die Pfannkuchen. Ich habe mich dabei für Semola di grano duro rimacinata entschieden. Der doppelt gemahlene Hartweizen Grieß schien mir am passendsten zu sein. Ggf. kann man es auch mit richtigem Hartweizengrieß versuchen. Weichweizen scheint nicht richtig in die Region zu passen. Dazu habe ich ein wenig Zitronensaft dazu gemacht. Auf den Bildern in der Sendung ist eine halbe Zitrone zu sehen, und Zitronensäure ist ein Triebmittel, was die Pfannkuchen nochmal lockerer macht.
Lachuch
- 200gr Semola di grano duro rimacinata
- 200gr 550er Weizenmehl
- 7gr Trockenhefe Hefe
- 20gr Zucker
- 480gr Wasser
- 5gr Zitronensaft
- 7gr Salz
Für die Pfannenbrote zunächst die trockenen Zutaten mischen und mit Wasser aufgießen. Das genaue Verhältnis ist unklar, aber mit der oben angegeben Menge bekommt man einen schönen Teig, wenn man ihn nicht zu lange knetet. Ich habe einen Rührbesen dafür genommen. Dann den Teig für eine gute Stunde stehen lassen. Das beste Ergebnis erzählt man laut Andreas in einer kalten Pfanne. Wichtig ist, dass die Pfannkuchen schön luftig und blasig werden. Ich fand den Versuch in der heißen Pfanne auch nicht schlecht, allerdings muss der Teig dann schon gut aufgegangen sein. Wenn Ihr den Teig zu früh verarbeitet, braucht Ihr die Zeit, in der die Pfanne warm wird als zusätzliche Triebzeit. Von daher ist die kalten Pfanne auf jedenfall zu empfehlen.
Da die Brote nur von einer Seite gebacken werden, solltet Ihr die Pfanne nach ca einer Minute mit einem Deckel abdecken, damit der Teig auch von oben durchgart.
Die Pfannebrote waren sensationell locker und habe mich durchaus begeistert. Ich denke, ich werde mich dafür noch einmal Ich habe mich daher noch an eine Variante des jemenitischen Pfannenbrot mit Sauerteig und langer Gare gemacht.
Zhug – jemenitischer Chilisoße
Zum Gulasch wurden noch 2 Soßen gereicht. Zhug ist eine jemenitische Chilisoße mit Koriander. Ich habe sie allerdings mit scharfen grünen Peperoni zubereitet. Die sind im Gegensatz zu den kleinen grünen Chilis fast noch „mild“ und so gibt es noch etwas Geschmack vom Fruchtfleisch in der Soße. Ich habe unseren Hochleistungsmixer verwendet und den leider zu hoch einstellt. Im Original ist sie etwas weniger fein. Beim nächstem Mal würde ich einfach den Pürierstab nehmen.
Zutaten Zhug
- 100gr frischer Koriander
- 1 El Kreuzkümmel
- 4 grüne scharfe Peperoni
- 120ml Olivenöl
- 3 Knoblauchzehen
- 1 TL Weißweinessig
- 5gr Salz
- 1 El Zitronensaft
Für die Soße alle festen Zutaten waschen, etwas klein schneiden und mit dem Olivenöl zerkleinern. Womit Ihr das macht, ist Euch überlassen.
Zum Schluss mit dem Essig, Salz und dem Zitronensaft abschmecken, kalt stellen und zum Gulasch servieren.
Kommen wir nun Hilbeh. Da wir Bitter nicht so gerne mögen und auch keinen gemahlenen Bockshornklee im Haus hatten, habe ich mich dazu entschlossen, den Dip wegzulassen.
Wie ich inzwischen gesehen habe, hat Tina von Food & Co. sich auch für das Gulasch entschieden und dabei auch das Hilbeh zubereitet. Und obwohl wir die gleiche Sendung gesehen haben, sind die Rezepte doch ein wenig unterschiedlich geworden.
Dass ich mich für das Gulasch entschieden habe, wird den regelmäßigen Leser des Blogs nicht überraschen. Immerhin habe ich im Rahmen der kulinarischen Weltreise inzwischen schon fast ein dutzend Gulasch-Gerichte aus der ganzen Welt online. Wie wäre es z.B. mit dem Chashushuli – ein georgisches Gulasch, dem Karanga – Kenianisches Rindergulasch oder dem peruanischen Rindergulasch – Seco de Carne – Leserwunsch? Toll ist auch das koreanische Rindergulasch und das Boeuf Bourguignon, welches es auch schon bei Kitchen Impossible gab.
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Danke für das Rezept, werde es bald nachkochen. Für wieviele Personen etwa ist es gedacht bei den Mengenangaben? Ich werde für 7 kochen 🙂
Schönes Wochenende
LG
Hallo Alexa, das reicht gur für 4, ich würde also so 1500gr Fleisch rechnen.
Gruß Volker
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