Nachdem ich letzte Woche mit dem Ginger Chicken – Ingwer Curry mit Hähnchen nach Kitchen Impossible bereits mein erstes Rezept aus der Fernsehserie nachgekocht und veröffentlicht habe, geht die Reise am nächsten Sonntag weiter nach Spanien. Der Gegner von Tim Mälzer, Martin Klein aus dem Ikarus, darf nach Sevilla. Das Ikarus ist mit seinem Konzept übrigens das für mich spannendste Restaurant der Welt. Jeden Monat kochen andere Spitzenköche aus der ganzen Welt dort. So kann man Köche und Küchen kennen lernen, für die man normalerweise um den ganzen Globus reisen muss. Dazu gibt es auch immer ein eigenes Menü, mit dem Martin Klein immerhin seit 2015 2 Sterne hält. Aber nun zurück zur Challenge.
Passenderweise sucht die kulinarische Weltreise diesen Monat, die besten Rezepte aus Spanien. So habe ich bereits den Spanischer Bohneneintopf mit Chorizo – Fabada Asturiana veröffentlicht und Albondigas standen auch noch auf meiner Liste. Ehrlicherweise allerdings deutlich einfacher, so wie wir sie regelmäßig machen, wenn es bei uns leckere und einfache Tapas gibt. Trotzdem war mir, nachdem ich die Sendung gesehen habe, klar, dass ich diese Albondigas zubereiten wollte. Im Gegensatz zu letzter Woche musste ich die Folge mehrfach schauen, denn die Fleischbällchen sind mit Sicherheit die Aufwändigsten, die ich je zubereitet habe.
Im Original wird statt Ochsenschwanz ein Stierschwanz verwendet, aber das soll keinen großen Unterschied machen, schreibt Zorra. Außerdem ist der Stierschwanz in Deutschland schwer zu bekommen.
Nun aber zum Rezept.
Albondigas - Fleischbällchen aus Ochsenschwanz
Für die Soße
- 1,2 KG Ochsenschwanz
- 3 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 1 rote Paprika
- 3 Möhren
- 0,5 l Rotwein
- 1 l Rinderbrühe
- 3 Stängel Rosmarin
- 3 Stängel Thymian
- 8 Pfefferkörner
- 6 Wacholderbeeren
- 3 Lorbeerblätter
- Salz, Pfeffer
- 1 Zwiebeln
- 100 gr Champignons
- 1 Möhre
- 150 gr Weißbrot
- 100 ml Milch
- 2 Eier
- 100 gr helles Mehl
- 150 gr Champignons
- 1 Zwiebeln
- 100 ml Sahne
- Salz, Pfeffer
Zunächst den geschnittenen Ochsenschwanz in einem Bräter scharf anbraten. Zur Seite stellen und das klein geschnittene Gemüse in den Bräter geben. Nachdem es kräftig Farbe angenommen hat, das Fleisch dazu und mit Rotwein ablöschen. Nun für 2-3 Minuten köcheln lassen. Kräuter und Gewürze dazu geben und mit der Brühe aufgießen. Das Ganze bei kleiner Hitze für 3 – 3 1/2 Stunden köcheln lassen.
Nun das Fleisch aus der Soße nehmen. Diese in den Mixer geben und danach durch ein Sieb streichen. Die Soße abschmecken und ggf. leicht andicken, wenn sie Euch noch nicht sämig genug ist.
Das Weißbrot in kleine Stücke schneiden, in Milch einweichen und zur Seite stellen. Die Zwiebeln und Champignons sehr klein schneiden. Erst die Zwiebeln anbraten, sobald sie etwas Farbe bekommen, die Pilze dazu geben und für 3-4 Minuten dunkel, aber nicht schwarz, braten. Währenddessen die Möhre ebenfalls in kleine Stücke schneiden und dazu geben. Weitere 5 Minuten braten und ebenfalls zur Seite stellen. Da später alles gut vermischt wird, ist es wichtig, das Gemüse möglichst klein zu schneiden. Da die Möhren in den fertigen Bällchen noch ordentlich Biss haben.
Während das Fleisch köchelt, heißt es warten. Zum Ende der Zeit könnt Ihr die Champignoncreme vorbereiten. Dafür Zwiebeln und Champignons klein schneiden und kräftig anrösten. Die Sahne dazu geben und alles zusammen mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und warm stellen (oder später aufwärmen).
Im La Azotea, dem Originalrestaurant, gibt es zu den Bällchen Möhren- und Blumenkohlmus. Dazu einfach das Gemüse (einzeln) kochen und jeweils mit Butter, Salz und Pfeffer in den Mixer geben. Bei uns gab es einfach ein leckeres Brot dazu, um es in die großartige Soße zu tunken. Die Spanier haben dafür hervorragende Brote. Sehr gut eignet sich z.Bsp. das Pan Cateto – ein spanisches Landbrot.
Aber erstmal weiter mit den Fleischbällchen. Nachdem das Fleisch fertig ist, löst Ihr es vom Knochen. Dabei darauf achten, dass Ihr keinen Knorpel in der Fleischmasse habt. Nun die Fleischstücke an der Faser auseinander ziehen und danach möglichst klein schneiden. Das Fleisch, Brot und die Gemüsemasse zusammen mischen. Alles ordentlich durchkneten und Bällchen formen. Die Bälle nur mit Ei und Mehl leicht panieren und in einer Pfanne mit viel Öl oder einer Fritteuse kurz in Fett backen. Auf einem Küchentuch zur Seite legen. Die Soße aufkochen und die Bällchen für 6-8 Minuten darin ziehen lassen.
Zum Schluss auf der Champignoncreme anrichten und viel Soße darüber geben.
Das Ergebnis sind leckere Bällchen. Ehrlicherweise sind wir aber zu Hause nicht überzeugt, dass sie im Verhältnis zur Arbeit stehen. Die Soße ist genial und wir mögen gerne Ochsenschwanz. Aber schnell das Fleisch in die nicht angedickten Soße geben, hätte eine traumhafte Suppe gezaubert, und wäre genauso lecker gewesen.
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Wow, viel Arbeit, aber sicher sehr, sehr lecker!
LG Wilma
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danke
Gerne 🙂
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So, nachdem ich die Sendung jetzt gesehen habe, komme ich hier vorbei. Ich mag die Rezepte ehrlich gesagt nicht vorher lesen, das nimmt mir etwas den Spaß an der Folge ;-).
Ich liebe Ochsenschwanz und muss das wohl mal ausprobieren – und Ochsenschwanz ist ja grade auch nicht ausverkauft (sorry, musste sein). Ach, und Zeit ist ja auch genügend vorhanden….
Hallo Susanne,
absolut. Und zum „vorher lesen“. Ich werde die Rezepte auch erst zur Sendung oder nach der Sendung verteilen. Posten muss halt vorher sein.
Schöne Grüße
Volker
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Hallo Volker, das klingt extrem lecker und wird definitv nachgekocht!
Klasse!
Viele Grüße
Christian
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Auch in Andalusien ist es schwierig Stierschwanz zu bekommen. Die Bällchen sehen köstlich aus, aber auch mir wäre das zuviel Aufwand. Die „normalen“ schmecken ja auch schon gut.
Albóndigas aus Ochsenschwanz! Ich glaube, ich bin ein bisschen verliebt in dein Rezept.
Grüßle
Simone
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Hallo Volker,
Deine Albóndigas hören sich sehr lecker an und ich wäre gern beim Probieren dabei gewesen.
Danke für das Rezept.
Es ist ja die Frage, ob die Rinderschwänze, die hier im Handel sind, wirklich vom Ochsen kommen, denn nur 5 % der Schlachtrinder sind tatsächlich Ochsen. Egal, das Rezept klingt gut,
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Lieber Volker,
ich finde es schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast. Deine Albóndigas sehen auf jeden Fall köstlich aus.
Herzlichst, Conny
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Spätestens nach der Folge Kitchen Impossilbe kennt auch das restliche Deutschland Albondigas 😉 . Gut so, die sind nämlich echt lecker. ABer das sieht man auch schon auf deinen Bildern…
Liebe Grüße
Tina
Die Bällchen sehen toll aus. Vom Aufwand her würde ich wahrscheinlich auch die Version direkt in die Sauce bevorzugen. Lieben Gruß Sylvia
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Ja, die Folge habe ich auch gesehen. Jetzt sind hier schon drei (?) Rezepte mit Ochsenschwanz zusammengekommen. Ich glaube, ich muss mal welchen organisieren.
Saludos
Britta
Hallo Volker,
leider habe ich die Folge verpasst.
Die Fleischbällchen sehen lecker aus.
Liebe Grüße
Katja
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Für wie viel Portionen ist denn dein Rezept so ungefähr? Eher für 2 oder doch für 4 ?
Hallo Volker,
4 Personen sollten davon satt werden. Wenn Du es als Tapas mit anderen Dingen ist, dann reicht es auch für 8-12.
Schau doch ruhig auch mal bei den 5 schnellen Tapas Rezepten nach.
Schöne Grüße
Volker
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