Thiere bassi salte - Festtagsgericht aus Senegal zum Tamkharite

Thiéré bassi salté – Festtagsgericht aus Senegal zum Tamkharit

Heut gibt es ein tolles Rezept aus dem Senegal. Dieses Gericht mit Hirse-Couscous, Gemüse, Hähnchen, Hackbällchen und Lamm oder Rindfleisch ist wirklich etwas ganz besonderes und ebenfalls ein Feiertagsgericht.

Zwar sind die Weihnachtsfeiertage um, aber es gibt noch viele weitere Feiertage auf der ganzen Welt, zu denen geschmaust wird. Im Senegal wird z.B. der Tamkharite, der 10te Tag des (muslimisches) Jahres gefeiert, zu dem Ihr hier noch mehr Informationen findet.

Während das Gericht im Senegal also eigentlich im August serviert wird, finde ich als herzhaftes Gericht im Winter viel passender. Es ist relativ aufwändig, lohnt sich aber total. Es ist gleichzeitig mein erstes Gericht mit Maniok Wurzel als Gemüse, welche sehr lecker ist und vermutlich öfter auf dem Teller landet.

Gekocht habe ich es schon vor ein paar Wochen. Im November haben wir die beste Rezepte zu Feiertagen rund um die Welt gesucht, und nun komme ich endlich dazu, dieses leckere Gericht zu veröffentlichen.

Es besteht aus insgesamt 4 Komponenten, dem Eintopf mit Fleisch und Gemüse, eine Würzpaste, Hackbällchen in einer leckeren Soße und dem Couscous aus Hirse.

Die Menge reicht für ca. 6 Personen.

Wir starten zunächst mit der Würzpaste, welche mich an die Haitian Epis erinnert hat und in der Soße und beim Fleisch zum Einsatz kommt.

Würzpaste

  • 150g grüne Paprika
  • 200g Zwiebeln
  • 2 große Knoblauchzehen
  • 20g Koriander
  • 10g Ingwer
  • 2 TL Salz
  • 2 TL Paprikapulver süß
  • 1 TL Cayenne Pfeffer
  • 50g Erdnussöl

Alle Zutaten klein schneiden und mit dem Stabmixer zu einer Paste mixen. Zur Seite stellen und dann macht Ihr Euch an den Eintopf.

Eintopf

  • 500gr Rinder oder Lammgulasch (gut durchwachsen)
  • 2 Hähnchenkeulen
  • 250g Maniok Wurzel
  • 250g Möhren
  • 250g Süßkartoffel
  • 150g Zwiebeln
  • Soße
  • 150gr Tomatenmark
  • 250ml Passierte Tomaten
  • 1,2l Wasser
  • 130g Erdnussöl
  • 1 EL Zucker
  • Salz, Pfeffer

Üblicherweise nimmt man ein ganzes Huhn, aber dann solltet Ihr auch noch etwas mehr Gemüse machen und mindestens 8 Personen sein.

Die Zwiebel in kleine Würfel und das restliche Gemüse in große Stücke schneiden. Die Haut von der Hähnchenkeule lösen und die Wurzpaste großzügig unter der Haut verteilen. Dann die Zutaten einzeln in der großen Menge Öl anbraten. Das Öl wird später noch gebraucht und die Menge ist kein Schreibfehler.

Ihr startet mit dem Gemüse (ohne die Zwiebeln), wenn es anfängt Farbe zu bekommen, legt Ihr es zur Seite. Dann das Gulasch anbraten und ebenfalls zur Seite legen, wenn es Farbe bekommt. Nun die Keulen von der Hautseite anbraten. Achtung, das wird spritzen! Auch die zur Seite legen und die Zwiebeln anbraten. Jetzt gebt Ihr erst das Gulasch, dann das Gemüse dazu. Die restliche Paste bis auf 3 EL dazu geben und mit Tomatenmark und den passierten Tomaten auffüllen. Nochmal ordentlich Salz dazu geben und mit dem Wasser auffüllen. Gründlich Umrühren und die Keulen mit der Hautseite nach oben auf alles legen. Den Deckel auf den Topf geben und für gute 20 Minuten köcheln lassen. Jetzt die Gemüsestücke herausnehmen und für gute 2-3 Stunden weiter köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist.

In der Zeit könnt Ihr die Hackbällchen vorbereiten. Die meisten Rezepte geben einfach trockene Hackbällchen zum Couscous, in einem Rezept (auf französisch) wurden, diese allerdings in einer leckeren Soße zubereitet. Sehr lecker und mit dem Couscous eigentlich auch ein eigenes Gericht. Genannt wurden die Hackbällchen mit Sauce „BOMB“

Ingredients

  • 250g Rinderhack
  • 2 EL Semmelbrösel/Altbrot
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1/2 TL Chili gemahlen
  • 2 Knoblauchzehen
  • Salz, Pfeffer
  • 250g Zwiebeln
  • 200g Tomatenmark
  • 250g passierte Tomaten
  • 3 EL Würzpaste
  • 20g Koriander
  • 20g Erdnussöl

Hack, Knoblauch, Semmelbrösel, Paprika und Chili gut durchkneten. Großzügig Salz und etwas Pfeffer dazu geben und Mini-Hackbällchen formen (25-30g).

Die Zwiebel sehr klein schneiden und ebenfalls zur Seite stellen. Jetzt die Hackbällchen von allen Seiten im Öl anbraten und direkt wieder aus der Pfanne nehmen. Nun die Zwiebeln anbraten, bis sie goldbraun werden und die weiteren Zutaten dazu geben. 5-10 min köcheln lassen und dann die Hackbällchen dazu geben. Einmal kurz aufkochen und zur Seite stellen.

Jetzt könnt Ihr Euch an den Couscous machen.

Thiéré - Couscous aus Hirse

  • 400g „Thiéré“ – Couscous aus Hirse
  • 500g Gemüsebrühe
  • 50g Rosinen
  • 150g Weiße Bohnen

Der Namensgeber des Gerichts „Thiéré“ – Couscous aus Hirse kann in Prinzip wie Couscous zubereitet werden. Dafür den Couscous zunächst 10 min in 400ml kaltem Wasser quellen lassen. Abgießen und über Salzwasser oder Brühe, solange dämpfen, bis der Couscous weich ist. Das hat bei mir gute 15 min. gedauert. Es hängt wohl ein wenig davon ab, wie frisch der Couscous ist.

Während der Couscous gedämpft wird, habe ich den Bräter mit dem Hähnchen noch einmal mit Grill in Ofen gestellt, damit die Haut vom Hähnchen noch knusprig wird. Davor gebt Ihr aber noch das Gemüse in den Bräter und rührt einmal vorsichtig um. Dann die Hähnchenkeulen nach oben legen und ab in Ofen.

Nun wird alles angerichtet. Zunächst das Fett von dem Fleisch abschöpfen und über den Couscous verteilen. Dann gebt Ihr die Hackbällchen mit einem Teil der Soße zum Couscous. Den Couscous auf einer großen Platte verteilen, an den Rändern das Gemüse verteilen. In der Mitte erst das Lamm/Rind mit Soße auf den Couscous geben und zuletzt die halbierten Hähnchenkeulen auf die Platte geben. Das restliche Gemüse, Soße und Fleisch in kleine extra Schüsseln geben und alles servieren.

Dieses wirklich tolle Gericht hat uns richtig viel Freude gemacht und wird es sicherlich mal wieder geben, wenn wir Fleischesser zu Besuch haben.

Definitiv macht das Rezept Lust, die afrikanische Küche noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Schon das Moambe Fish – leckeres Fischgericht aus dem Kongo mit Spinat und das Doro Wot – äthiopischer Hähnchen-Topf – langsam geschmort fand ich richtig lecker.

Und für alle Fans von Gulasch, Stew und Co. habe ich noch viele weitere tolle Versionen für Euch. Wie wäre es z.b. mit dem Karanga – Kenianisches Rindergulasch, dem Chashushuli – ein georgisches Gulasch Rezept oder dem peruanischen Rindergulasch – Seco de Carne – Leserwunsch?

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2 Comments

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