Häufig wird unterschätzt, was für tolle Lebensmittel uns der Winter beschert. Die Schwarzwurzel gehört für mich definitiv zu den tollsten Gemüsesorten, die gerade sowohl regional als auch saisonal Saison haben und mit denen mal viele leckere Dinge machen kann. Dazu gehört auch diese tolle Tarte! Wir haben die Schwarzwurzel hier mit einer Tahin-Zitronen-Creme, karamellisierten Haselnüssen mit Salz und Granatapfelkernen kombiniert haben.
Weitere tolle Wintergerichte habe ich Euch unten verlinkt, den heute heißt es wieder „Saisonal schmeckts besser“. Ich freue mich, heute nun das dritte Mal dabei sein zu dürfen. So gab es letztes Jahr als Herbstgericht das Zanderfilet auf Apfel-Spitzkohlgemüse und bei meiner Premiere eine Sommerliche Joghurt-Gurken-Gazpacho mit Minze. Und heute nun die Schwarzwurzel.
Mir zwar schnell klar, dass ich eine Schwarzwurzeltarte für das Event machen wollte, ich habe jedoch etwas gebraucht, bis ich mich für ein Rezept entschieden habe. Auf eine Quiche (also eine Creme mit Eiern) hatte ich keine Lust und so habe ich etwas gebraucht bis ich Idee für Tarte hatte. Am Ende war es ein Zufall, dass mir Google den gerösteten Spargel mit Tahin-Zitronen-Soße auch unter Schwarzwurzel angezeigt hat. Die Schwarzwurzel gilt ja auch als Winter-Spargel und so habe ich die Idee dann direkt aufgegriffen. Sesam und Zitrone sind zwei Zutaten, die man auch in der Schwarzwurzel Food-Pairing Grafik von Oliver findet. Damit wurde das Bild klarer. Noch etwas süße als Gegenstück zu dem bitteren Tahin, und Granatapfelkerne als frische Komponente.
Kommen wir also zum Rezept
Tarte Teig
- 160gr Mehl
- 100gr Joghurt
- 65gr Butter
- 1 Prise Salz
Alle Zutaten ordentlich durchkneten und zu einer Kugel formen. Im Kühlschrank parken, bis die Schwarzwurzel vorgart ist.
Zutaten Tarte
- 750gr Schwarzwurzel
- Essig oder Zitronensaft
- 400ml Gemüsebrühe
- 1 El Butter
- 3 TL Tahin
- 125gr Creme Fraiche
- Abrieb einer Zitrone
- Saft einer Zitrone
- 1/2 Granatapfel
- Salz, Pfeffer, Zucker
Alle die noch keine Schwarzwurzel verarbeitet haben, sollten sich auf jeden Fall ein Paar Einweghandschuhe anziehen. Nachdem die Schwarzwurzel geschält ist, färbt der Saft der Schwarzwurzel ziemlich stark. Die Schwarzwurzel also schälen und in einem Topf mit kaltem Wasser und dem Saft einer Zitrone oder etwas Weißwein Essig legen.
Die Schwarzwurzel in möglichst gleich große Stücke schneiden und in etwas Butter anbraten. Dann mit der Brühe übergießen und für ca 12-15 Minuten garen. Die Schwarzwurzel sollte noch fest sein, aber nicht mehr hart. In der Zeit den Ofen auf 200° vorheizen und die Creme vorbereiten.
Dafür Tahin mit der Zitrone und dem Crème fraîche mischen. 2-3 Löffel der Brühe dazu geben bis Ihr eine weiche, cremige Masse habt und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Die Creme wird relativ bitter und sauer sein. Das ist so gewollt, da sie sonst nicht kräftig genug für die gesamte Tarte ist. Wenn Ihr sie mit einem Stück Schwarzwurzel probiert sie es schon deutlich harmonischer, es fehlt nur noch die Süße der Haselnuss.
Nun den Teig in die Tarteform geben und mit der Gabel einige male einstechen. Unsere Form hat einen Durchmesser von 24 cm. Dann die Creme gleichmäßig auf der Tarte verteilen und die Schwarzwurzel auf die Tarte geben. Die Tarte nun für 25min in den Ofen geben. In der Zeit karamellisiert Ihr die Haselnüsse und kümmert Euch um die Granatapfelkerne. Diese kratzt Ihr aus dem Granatapfel in ein Sieb. Den Saft des Granatapfel könnt Ihr einfach trinken, der ist super lecker.
Die Kerne befreit lasst Ihr bis zum Einsatz abtropfen und parkt sie so lange im Kühlschrank. Dann könnt Ihr mit den Haselnüssen starten.
Karamellisierte Haselnüsse mit Salz
- 75gr Haselnüsse
- 1 El Butter
- 2 El Zucker
- 1 gehäuften TL grobes Meersalz
Zunächst Butter und Zucker bei mittlerer Hitze erhitzen bis der Zucker vollständig geschmolzen ist. Darauf achten, dass die Butter nicht zu dunkel wird. Die Haselnüsse in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Fleischklopfer o.ä. grob zerkleinern. Dann die Haselnüsse in das Karamell geben und für einige Minuten in der Masse schmelzen. Vor dem Herausnehmen das Salz über den Nüssen verteilen und auf einem Blatt Backpapier abkühlen lassen.
Wenn die Tarte fertig ist, verteilt Ihr direkt die Haselnüsse über der heißen Tarte, und lasst sie etwas abkühlen. Vor dem Servieren verteilt Ihr schließlich die Granatapfelkerne über der Tarte. Die Tarte frisch schon sehr gut, kann aber auch gut noch 1-2 Tage durchziehen und dann kalt genossen werden.
Mögt Ihr gerne Tartes und Quiches genauso gerne wie wir? Dann versucht doch mal die Mangold-Birnen-Gorgonzola Quiche mit Bacon-Walnuss Crunch. Das dies bis jetzt die einzigen (herzhaften) Tartes im Blog sind, müssen wir dringend ändern. Solange haben wir aber noch zahlreiche andere Winterrezepte für Euch.
Wie wäre es z.B. mit einem Portulak – Linsen Salat mit Ziegenkäse Muffins oder einer Rote Bete Suppe mit Apfel, Pastinake und Meerrettichschmand?
Oder Ihr schaut bei den anderen Bloggern, die für Euch heute tolle Wintergerichte haben, vorbei.
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Ich lass einfach die Granatapfelkerne weg und nehme das als Lunch at Work mit zur Arbeit. Gekauft
Klingt super spannend! Würde ich probieren.
Lieben Gruß,
Ina
Wir lieben so winterliche Tartes – danke für das leckere Rezept!
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Bei der Optik (Granatapfel & Sesam) muss ich sofort an Ottolenghi denken. 😉 Und nachdem mir seine Sachen normalerweise auch gut schmecke, hört sich das nach einer tollen Idee für die nächsten Schwarzwurzeln an!
Lieben Gruß Sylvia
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Hallo lieber Volker,
wow, du hast die unscheinbare Schwarzwurzel wirklich toll eingesetzt und präsentiert. Die Aromen kann ich mir ausserdem richtig toll zusammen vorstellen!
Liebe Grüße,
Eva
😏
Hallo Volker,
eigentlich stehe ich ja mit der Schwarzwurzel seit Kindheitstagen auf Kriegsfuss, aber wenn ich deine tolle Tarte so sehe, sollte ich ihr vielleicht nochmal eine Chance geben. Danke für das Rezept.
Liebe Grüße
Christian
Tartes sind genau mein Ding und wenn dann noch so ein tolles Rezept kommt, wie deines! Perfekt!!!
Fühl dich gedrückt
Katti
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Herzhafte Tartes habe ich nicht sehr oft gebacken. Wenn ich mir deine so anschaue, frage ich mich eigentlich warum – sieht ja mega.
LG, Diana
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