Heute gibt es wieder ein spannendes Fladenbrot. Das Injera aus Äthiopien ist ein säuerliches Fladenbrot aus Teffmehl. Es dient als Teller, Besteck und Beilage zu den verschiedenen Speisen der äthiopischen Küche. Eine wirklich spannende Entdeckung, denn es ist wirklich mit keinem Pfannenbrot vergleichbar, was ich bis jetzt gegessen habe. Leicht säuerlich und nussig passt es perfekt zu den scharfen Gerichten.
Wir suchen ja gerade im Rahmen der kulinarischen Weltreise die besten Rezepte der Küche Äthiopiens.
Dabei darf das Injera natürlich nicht fehlen, denn es ist, wie beschrieben Teller, Besteck und Beilage für alles Herzhafte. Die säuerliche Note muss man mögen, mit dem scharfen Essen der Küche harmoniert sie aber super. Dazu gibt das Teffmehl dem ganzen eine nussige Note. Die Gerichte werden auf dem Brot verteilt. Dann reißt man sich (mit der rechten Hand) ein Stück vom Injera ab und isst damit die Gerichte auf. Da meine etwas kleiner geworden sind, habe ich noch ein paar weitere Brote zum Essen gereicht.
Eigentlich wollte schon fast aufgeben, da die Brote doch etwas anders gemacht werden, als alles was ich so kenne. Dank Susanne von Magentrazerl, hat es aber am Ende doch geklappt. Sie hat das Rezept nach einem traditionellem Ansatz für Injera für Euch zubereitet und mich auf FB vor dem Durchdrehen bewahrt ;-). Vielen Dank dafür.
Was ich nicht so richtig verstanden habe, dass Wasser und Mehl keinen wirklichen Teig ergeben, sondern sich relativ schnell wieder trennen. Allerdings ist das vergorene Wasser dafür verantwortlich, wenn die Injera so sauer werden, dass sie eigentlich kaum genießbar sind.
Was Ihr dann beachten müsst, ist die Brote einfach unglaublich dünn zu machen. Die typische Struktur mit den Löchern kommt daher, dass das Wasser verdampft und durch die kleinen Löcher vom Boden entkommt. Wenn der Teig zu dick ist, klappt das nicht und das Wasser bleibt unter dem Brot, was ganz gatschig werden lässt.
Mit dem Wissen könnt Ihr starten.
Ich habe mich für eine schnelle Version entschieden und etwas vom Weizenstarter in den Teig gemischt. Eigentlich wird der Teig spontan vergoren und das dauert mindestens 3 Tage. Mein Teig ist nach einem Tag einsetzbar, kann aber über mehrere Tage kühl aufbewahrt werden.
Zutaten Injera
- 20gr Weizenstarter
- 400gr Teffmehl
- 800gr Wasser
- 10gr Salz
Zunächst den Starter im Wasser auflösen. Dann Teffmehl und Salz dazu geben und gründlich vermischen. Für 16 Stunden bei ca 21-22° gären lassen. Nach 2 und 4 Stunden jeweils einmal gründlich verrühren. Wenn Ihr den Teig erst später verwenden möchtet, könnt Ihr ihn nach ca. 14 Stunden in Kühlschrank stellen.
Nun geht es an die Zubereitung. Dafür zunächst das Wasser, welches sich oben auf dem Mehl abgesetzt hat, abgießen. Ungefähr mit der gleichen Menge Wasser wieder auffüllen und alles gut verrühren. Der Teig muss schnell und einfach in die Pfanne gegossen werden können.
Ich empfehle Euch, bis Ihr genug Übung habt, zunächst ein paar kleinere Injera zu backen. Meine ersten Versuche in einer großen (Paella-)Pfanne waren eine Katastrophe. Dann bin ich auf eine normale Pfanne gewechselt und habe in der Tat ein erstes akzeptables Ergebnis bekommen. Wenn man weiß, wie es geht, gießt man den Teig in Kreisen von außen nach innen in die Pfanne. Der Teig muss dabei aber hauch dünn verteilt werden. Susanne hat dies mit einem Crepe Verteiler gemacht, ich habe meine Pfanne kurz geschwenkt.
In jedem Fall muss die Pfanne auf relativ hoher Stufe schön heiß sein. Wenn die Beschichtung gut ist, am besten komplett ohne Öl nacheinander die Pfannenbrote machen. Dafür eine gute Minute ohne Deckel braten, danach für eine knappe Minute den Deckel auf die Pfanne geben. Die Brote zum Auskühlen auf ein Rost geben.
Bei uns gab es Doro Wot (Hähnchen), Misir Wot (Linsen) und Timatim (Tomatensalat) als Gerichte dazu. Da man für alle Gerichte Berbere braucht, findet Ihr hier das Rezept für die äthiopische Gewürzmischung.
Was haltet Ihr von Pfannenbroten? Während ich die Injera sehr passend fand, hätte Tina lieber selbstgemachte Maistortillas oder selbstgemachtes Roti, was es bei uns zum Keoti Dal – gemischtes Dal gab, gegessen. Dazu haben wir gerade letzte Woche die Lachuch – Jemenitische Pfannenbrote nach Kitchen Impossible gemacht und die Marokkanisches Meloui (Malawi) – Leckeres Pfannenbrot sind ebenfalls großartig.
Aaaalso, wenn ich das mal zusmmenfassen darf: alle Injeras sehen besser aus als meine, hurra :-)).
Die Wabenstruktur hast du sehr schön hinbekommen, Kompliment!
Ich finde auch, dass Injera solo schon sehr speziell schmeckt, aber mit dem Essen zusammen harmoniert es sehr gut.
Meine Injeras sind übrigens gar nicht so extrem dünn gewesen, aber ich wollte den Teig erst mal nicht zu dünnflüssig machen (verdünnen kann man ja gut, andersherum eher weniger ;-))
Mir hat das 3-tägige Blubbern und Arbeiten des Teiges gefallen, es fühlte sich lebendig an. Der Fladen passte hervorragend zu den Soßen. Leider entstand bei mir eine „weiße“ Schicht beim Backen, weiß der Himmel warum.
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Deine Injera sehen klasse aus. Vermutlich hätte mich das Wissen vor meinem Injera Desaster bewahrt. Mich hat es auch total irritiert, dass sich Mehl und Wasser so schnell wieder getrennt haben. Vielleicht probiere ich es in einer ruhigen Minute nochmal. Es gibt hier ja jetzt einige Experten, die ich zu Rate ziehen kann.
Viele Grüße
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Wow, sieht toll aus.
Liebe Grüße
Britta
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Injera Nightmare…. deine sehen aber sehr gut aus.
LG Wilma
Das Injera ist spannend. So ohne alles wurde es auch bei uns vielleicht zu speziell. Aber zusammen mit den scharfen Hauptspeisen passte es perfekt. Und Deine Gebrauchshinweise zur Zubereitung werde ich mir auf jeden Fall merken.
Super geworden! Abgespeichert =)
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Wie macht man den Weizenstarter? Das wurde im Rezept nicht beschrieben.
Hallo Agapro,
Weizenstarter mit ein „Weizensauerteig“ gemeint. Ich habe gerade noch kein Rezept im Blog, aber man findet einige im Netz oder Du besorgst Dir einen über die https://www.sauerteigboerse.de
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