Der Monat läuft und ich freue mich dieses Mal erstmalig bei einem weiteren Foodblogevent Teilnehmern zu können. Den alle zwei Monate machen sich verschiedene Blogger an die Arbeit und „Retten was zu retten ist“. Organisiert wird das Event inzwischen von Britta von Brittas Kochbuch. Sie ist schon lange bei unserer kulinarischen Weltreisen dabei, und ich freue mich nun auch bei dem Event mitmachen zu können. Es geht also um „Retten, was zu retten ist“ und das Thema, um das es heute geht, heißt „Pesto und Kräuterbutter“. Im Blick hatten wir dabei die Grillsaison, allerdings gab es auch ein paar deutlich verregnetere Tage. Und da ich genau in der Zeit gekocht habe, habe ich das Pesto zu Hause verarbeitet.
Retten wollte ich hier das Grün am Bund Möhren. Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern. Dort wurde man auf dem Markt immer gefragt, ob man einen Hasen hat und das Grün mitnehmen möchte, oder ob es gleich abgemacht werden sollte. Und auch in Supermärkten standen neben dem Kohlrabi und dem Bund Möhren immer Mülleimer, wo man das grün entsorgen konnte. Inzwischen findet man nur noch selten ein Bund Möhren und Kohlrabi-Blätter eigentlich nur noch im Biomarkt. Dabei ist das eine unglaubliche Verschwendung. Den das Grün von den ganzen Gemüsesorten schmeckt großartig und kann super verarbeitet werden. Rote Beete kann wie Mangold verwendet werden, das Grün vom Radieschen schmeckt ein wenig schärfer als das von der Wurzel und kann super als Dressing für einen Salat verarbeitet werden, und mit den Kohlrabi-Blätter kann man großartig Kohlwickel machen. Es muss nicht immer Weißkohl oder auch Wirsingkohl sein.
Oder man nimmt gleich verschiedene Blätter als Suppeneinlage, wie wir es neulich erst gemacht haben. Auf jeden Fall sollte die Blätter der Wurzelgemüse gerettet werden.
Nun aber zum Pesto. Verzichtet man hier auf die Walnüsse und nimmt ein wenig mehr Öl & Essig, dann lässt sich das Pesto auch wunderbar in ein Salatdressing für einen bunten Salat umwandeln. Welche Kräuter Ihr noch verwendet, ist Euch überlassen. Ich mag die Kombination von Kerbel mit Möhre, aber auch mit Koriander oder einfach pur schmeckt es super.
Möhrenpesto mit Kerbel
- Grün von einem Bund Möhren (ein paar Blätter überlassen)
- 1 Bund Kerbel
- 50 gr Walnüsse
- 50 ml Distelöl (Alternativ ein aromatisches Rapsöl)
- 30 ml Apfelessig
- Salz, Pfeffer
Alle Zutaten mit einem Pürierstab zu einem Pesto verarbeiten. Ggf. noch etwas mehr Öl dazu geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Pesto im Kühlschrank lagern. Es sollte ca. 1-2 Wochen haltbar sein und lässt sich auch super als Füllung für Fleisch oder Dip beim Grillen verwenden.
Das Pesto kann aber auch perfekt für Nudeln verwendet werden. Und da wir noch eine schöne Gemüsebeilage brauchten, habe ich daraus einfach Möhrennudeln mit Pesto gemacht. Ein paar Möhren mehr, und schon habt Ihr ein tolles Hauptgericht.
Möhrennudeln
- 1 Bund Möhren
- 1 EL Honig
- 1 EL Honigessig
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- Optional Kerbel (Wenn Ihr die nicht mit dem Pesto macht)
- 1 El Zucker
- 1/2 El Butter
- 50gr Haselnüsse
- 1 TL Chiliflocken
Möhren mit dem Sparschäler ähnlich wie Bandnudeln, in dünne Scheiben schneiden. Mit dem Honig, Essig und Olivenöl mischen und, wenn Ihr habt, bei 75° für 30 Minuten SousVide garen. Wenn Ihr keinen SousVide Garer habt, nehmt Ihr eine Gefrierbeutel. Dort die Luft gut rauspressen und gut zu knoten. Wasser auf Stufe 1 erhitzen. Es sollte nicht kochen. Je nach Temperatur des Wassers zwischen 15 (90°) und 30 (75°) min garen. Wer noch etwas Farbe möchte, kann noch ein paar Lila Möhren machen. Die haben eine tolle Farbe wie Ihr z.B. bei dem Lila Möhrenbrot sehen könnt.
In der Zeit erhitzt Ihr etwas Öl in der Pfanne und frittiert die Blätter vom Bund Möhren, die Ihr übergelassen habt. Das Fett sollte nicht zu heiß sein, da die Blätter sonst leicht verbrennen.
Nun noch die karamellisierten Haselnüsse fertig machen. Haselnüsse grob zerkleinern und zur Seite stellen. Dann den Zucker und die Butter in der Pfanne schmelzen. Die Chiliflocken und Haselnüsse zur dem Karamell geben und gut verrühren. Auf einem Backpapier abkühlen lassen und zur Seite stellen.
Die Haselnüsse haben wir übrigens auch zur Ayurvedische Kokossuppe mit geröstetem Blumenkohl, Kurkuma & Miso gemacht.
Wenn die Möhren fertig sind, noch einmal kurz in die heiße Pfanne geben und nochmal kurz anbraten. Pesto dazu geben und zum Anrichten die frittierten Blätter, die Haselnüsse und etwas grobes Mehrsalz über die Möhren geben und genießen.
Mögt Ihr Möhren auch so gerne wie wir?
Dann versucht doch auch mal die Karamellisierte Koriander-Möhren für Tapas, Antipasti oder Salate, die Möhrensuppe mit Orange und Koriander oder vielleicht ein paar Orangen-Möhren Frühstücksbrötchen.
Und auch ein weiteres Pesto haben wir noch für Euch. Beim Sizilianisches Altbrotpesto retten wir altes Brot. Und wenn Ihr noch weitere tolle Rezepte für Pesto oder Kräuterbutter sucht, schaut doch mal bei den anderen Rettern vorbei.
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Sehr schoener Beitrag, mal was anderes und ja, ich werde es ausprobieren!
LG Wilma
Lieber Volker,
danke für das tolle Rezept mit Möhrennudeln stelle ich es mir sehr lecker vor.
Herzliche Grüße
Susan
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Hallo Volker,
das Gericht sieht köstlich aus.
Meine Tochter hat zwei Hasen und wir bekommen immer Kohlrabiblätter und Möhrengrün im Hofladen. Auf Radieschenblätter stehen sie auch, aber wenn sie noch richtig frisch sind, dann nehme ich es lieber für Radieschenblätterpesto.
Liebe Grüße
Katja
Eine schöne Idee, das Möhrengrün zu einem Pesto zu verarbeiten. Das Problem ist nur, dass ich nicht traue, das Grün, das ich bekommen könnte, zu verwenden. Die Bundmöhren hier sind leider aus konventionellem Anbau und da bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht mit irgend etwas gespritzt wurden. Als Bioware ist das Grün schon ab und in meinem Garten wachsen dieses Jahr keine Möhren. Schade, ich hätte das Gericht gerne ausprobiert. Aber ich werde mich morgen auf dem Markt mal beim Gemüsedealer des Vertrauens umhören, vielleicht habe ich ja doch noch eine Chance…
Liebe Grüße
Andrea
Wunderbar – und gleich gemerkt …. Danke für dieses besonders feine Rezept 🙂
Alles Liebe!
Wie überaus kreativ! Wenn meine paar Möhrchen, die es dieses Jahr ans Licht der Welt geschafft haben, erntereif sind, werde ich auf jeden Fall das Grün in ein Pesto verwandeln.
Schön, dass Du jetzt auch dabei bist!
Liebe Grüße
Britta
Kohlrabi, Radieschen, Rettich- und Rote Bete Blätter sind definitiv essbar und gesund. Bei Möhrengrün gibt es geteilte Meinungen. Es wird wegen seines hohen Falcarinolgehalts zumindest empfohlen nur geringe Mengen und eher selten zu verzehren. Ab und zu ein Pesto o.ä., mache ich auch gelegentlich. Die anderen Blätter verwende ich regelmäßig wie Mangold und Spinat.
Viele Grüße Sylvia
Das nächste Grün von Karotten werden wir garantiert nicht wegwerfen!
Das Rezept schreit ja geradezu danach es nachzumachen!
Hallo Harald,
sehe ich genauso 🙂
Schöne Grüße
Volker
Radieschengrün habe ich schon oft verarbeitet, Karottengrün noch nie. Wird Zeit, dass sich das ändert. Daher danke für das Rezept!
Hallo Susi,
es lohnt sich absolut. Ich habe das auch erst dieses Jahr für mich entdeckt und bin ganz begeistert.
LG Volker
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Ein tolles Rezept Volker, ist etwas für mich und ich werde es bestimmt im Frühjahr ausprobieren. Dann hab ich eigene Möhren und fühle mich bei der Verwendung des Grüns wohler.
Übrigens hatte ich bei meiner ersten Runde von Wir retten was zu retten ist, genau das gleiche gedacht wie du, dass es um die Verwertung von „Resten“ oder „Abfällen“ geht. Schön, dass ich da nicht allein bin. 😉
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