Heute gibt es die vielleicht besten „einfachen“ Schokoknoten, die ich bis jetzt gemacht habe. Nicht zu süß, schön schokoladig und vor allem super weich, aber ohne viele Arbeitsschritte zu benötigen.
Entstanden ist das Rezept als Entwurf für Tina. Sie findet meine Backrezepte im Blog meist Recht aufwändig, insbesondere wenn man sie machen möchte, während man ständig von Kindern gestört wird. Nun also ein vereinfachtes Rezept als Kompromiss zwischen den, „all in one mit einem Würfel Hefe“ Rezepten und viel zu trockenen Teigen und einem „Lehrbuch“ Teig, der einem vorschreibt, wie groß ein Kochstück sein sollte und das man die Butter erst am Ende des Knetens dazu geben darf.
Wir starten mit dem Kochstück. Ein Schritt, auf den ich nicht verzichten will und Ihr auch niemals solltet, wenn Ihr fluffiges Gebäck machen wollt. Ihr bekommt damit sehr einfach mehr Flüssigkeit in den Teig, auch wenn Ihr Backanfänger seid.
Kochstück
- 120gr Butter
- 75gr 550er Weizen-Mehl
- 300gr Milch
Ich arbeite mit dem Kochstück gerne wie mit einer klassischen Mehlschwitze. Das hat zwei Vorteile. Man kann direkt Butter mit im Vorteig binden und man spart sich den Schritt, das Mehl vorher klumpenfrei in der Flüssigkeit aufzulösen.
Ihr schmelzt also die Butter im Topf, mischt das Mehl in die Butter, bis es klumpenfrei mit der Butter verbunden ist und gebt dann die Milch dazu. Dann alles einmal unter Rühren aufkochen bis die Masse puddingartig wird. Abkühlen lassen und in Kühlschrank für max. 24 Stunden stehen lassen. Eine Stunde im Kühlschrank reicht aber völlig aus.
Hauptteig
- Vorteig
- 525gr 550er Weizen-Mehl
- 60gr Zucker
- 150gr Milch (kalt)
- 9gr Hefe
- 12gr Salz
- 180gr Schokostücke
Alles bis auf die Schokolade in eine Knetschüssel geben und für ca. 10 Minuten kneten bis ein Fenstertest möglich ist. Das heißt, der Teig lässt sich so dünn ziehen, dass Ihr durchschauen könnt ohne das er reißt. Besitzer einer Ankarsrum kneten den Teig für ungefähr 25-30 Minuten. Nun die Schokolade dazu geben und für 2-3 Minuten gründlich in Teig einarbeiten.
1-Stunde warm gehen lassen und dann im Kühlschrank über Nacht stehen lassen. Der Teig sollte gerade anfangen sich zu vergrößern. Wer den Teig nicht über Nacht gehen lassen möchte, lässt ihn für 2 1/2 – 3 Stunden warm gehen bis er sich verdoppelt hat und stellt ihn dann zum Formen noch für eine Stunde im Kühlschrank kalt. Durch die Butter kann der Teig sonst etwas weich werden. Ich empfehle aber auf jeden Fall den Teig länger gehen zu lassen. So können die Knoten noch mehr Aroma entwickeln.
Am nächsten Tag dann den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und für eine halbe Stunde akklimatisieren lassen und dann die Knoten formen.
Dafür den Teig vorsichtig einigermaßen dünn ausrollen, so das Ihr eine Kantenlänge von ca. 20 cm habt. Nun den Teig in 2,5 cm Länge Streifen schneiden und um den Zeigefinger wickeln. Das Ende von den Teigstreifen durch den aufgewickelten Teig ziehen und den Knoten zur Seite legen. Ihr solltet ca. 15 -20 Knoten aus dem Teig formen können.
Hier könnt Ihr auf Instagram einen Beitrag sehen, wie sie geformt werden.
Die Knoten lasst Ihr nun an einem warmen Ort für 90 – 120 Minuten gehen, bis sie sich merklich vergrößert haben. Wichtig ist, dass Ihr die Knoten gut abdeckt. Ob Ihr eine große Schüssel mit Deckel nehmt oder wie wir, einen sauberen Müllbeutel (ja die sind nicht Lebensmittelecht), in dem wir ein Blech mit Backpapier schieben, ist Euch überlassen. Ein einfaches Handtuch schützt nicht vor dem Austrocknen der Oberfläche. In der Zeit heißt Ihr den Ofen mit Backstahl, Pizzastein oder mindestens einem Blech für 30 Minuten auf 220° vor.
Bevor Ihr die Knoten in Ofen schiebt, macht Ihr eine Glanzstreiche mit Ei.
Glanzstreiche
- 1 Ei
- 20gr Milch
- eine Prise Zucker
- eine Prise Salz
Dafür Ei, Milch und Salz gründlich vermischen und die Knoten mit einem Pinsel einstreichen. Neben dem Glanz, wird der Teig so von oben nochmal feucht, so daß er länger im Ofen gehen kann, bevor die Oberfläche fest wird. Wer kein Ei nehmen möchte, kann den Effekt auch mit Milch pur erreichen.
Den Ofen auf 190° runterstellen und für 18 min mit Dampf backen.
Heraus kommen super tolle und saftige Schokoknoten. Wer keine Lust zum Knoten hat, kann natürlich auch einfache Brötchen formen. Die schmecken genau so, sehen aber nicht so toll aus.
Was meint Ihr? Hättet Ihr lieber mehr einfache Rezepte oder sind die etwas aufwändigeren für Euch ok? Was würdet Ihr gerne lesen? So oder so solltet Ihr unbedingt die Aromatisch fluffige Rosinenbrötchen – zum Frühstück oder als Snack, die einfachen Milchbrötchen – Rezept für leckere Brötchen und die Leckere Kürbissofties mit süßem Sauerteig ausprobieren.
Und da bald Ostern ist, empfehle ich Euch einen Poschweck – das zuckersüße Aachener Osterbrot.
Wenn es auch was nicht so süßes sein darf, versucht doch mal das einfache Kefir-Weizentoast mit wenig Hefe oder das Lila Möhrenbrot – einfach backen mit Hefe oder Sauerteig.
Hallo Volker, ich finde das Rezept super und wollte mir gerne dazu auf Instagram ansehen, wie die Knoten geformt werden. Leider bin ich mit Instagram scheinbar überfordert. Wie finde ich aus der Menge deiner Beiträge den richtigen raus? Ich sehe nur duzende kleiner Bildchen, aber keines davon sieht nach Knoten- Bildung von Schokobrötchen aus:-o
Lieben Dank für deine Unterstützung.
PS zu deiner Frage: Ich finde einfache Rezepte auch toll. Ich backe zwar auch mit Sauerteig, Brühstück, Poolish etc, suche mir aber meistens Rezepte aus, die insgesamt nicht so zeitaufwändig sind.
Hallo Steffi,
es fehlte leider einfach der Link. Der ist nun nachgetragen. Es ist auch nicht auf meinen Account zu finden, von daher hättest Du lange suchen können. Sry.
Und vielen Dank für Deine Rückmeldung zur Frage. Die Antworten helfen mir sehr.
Schöne Grüße
Volker