Dieser winterliche Schmortopf mit Rind, Kohl und Möhren ist ein Genuss in der kalten Jahreszeit und mit den selbstgemachten Nudeln trotzdem ein etwas ungewöhnlicher Winter-Eintopf. Das Gericht lässt sich auch super im offenen Feuer zubereiten und schmeckt am nächsten Tag nochmal besser.
Die kulinarische Weltreise war im November in der Mongolei und dafür habe ich dann auch dieses leckere Gericht zubereitet. Wer sich noch nicht mit der mongolischen Küche beschäftigt hat, wird vermutlich am ehesten an Mongolisches BBQ denken, welches sich in diversen asiatischen Restaurants in Deutschland (und darüber hinaus) finden lässt, aber genau nichts mit der mongolischen Küche zu tun hat. Es stammt wie auch das mongolisches Rindfleisch, welches als Gericht häufig zu finden ist, aus Taiwan. Die wirkliche Küche ist deutlich puristischer und hier finden sich noch einige Informationen und viele sehr klassische Rezepte.
Ich habe meine Variante vom Tsuvian nicht ganz so puristisch gehalten, aber auch versucht nicht zu weit in eine andere Richtung zu gehen. Ohne es Gulasch zu nennen, passt das Tsuvian super in meine Sammlung von Gulasch und Stew Rezepten, die ich im Laufe der letzten Jahre auf der kulinarischen Weltreise zusammen gesammelt habe.
Die größte Herausforderung waren in der Tat die Nudeln, da der Teig recht weich war und die händische Zubereitung für mich recht anspruchsvoll. Aber dazu späte mehr. Wir starten mit dem Eintopf.
Zutaten Tsuvian
- 500g Rindergulasch (gerne mit viel Fett)
- 500g Weißkohl
- 300g Möhren
- 500ml Rinderbrühe
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 3 TL Sojasoße
- Pfeffer
- Piment, Cumin
- Salz
Ihr startet mit den Zwiebeln, welche Ihr in kleine Stücke schneidet und diese zusammen mit dem Rindergulasch scharf anbratet. Dann die geschnittenen Möhren und den Kohl dazu geben, und alles kurz anbraten. Den feingehackten Knoblauch dazu geben und mit Brühe ablöschen. Sojasoße, Pfeffer, Piment und etwas Cumin dazu geben, und alles mit geschlossenen Deckel für gute 2 Stunden köcheln lassen.
Währenddessen macht Ihr Euch an die Nudeln. Diese werden nicht nur von Hand geknetet, sondern auch ausgerollt und geschnitten. Der dafür doch recht weiche Teig (üblicherweise nimmt man eher knapp 50% Flüssigkeit für einen Pastateig) war nicht so leicht zu verarbeiten.
Zutaten Pastateig für Tsuvian
- 300g Weizenmehl
- 180g Wasser
- Eine Prise Salz
- Etwas Pflanzenöl
Mehl, Wasser und die Prise Salz zu einem homogenen Teig verkneten. Lieber etwas länger als zu kurz kneten. Dann den Teig für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Im Anschluss den Teig in zwei Kugeln aufteilen und ausrollen. Die Rollen mit etwas Öl einrollen, übereinander legen (so das die eingeölte Seite oben ist) und einmal in der Mitte durchschneiden. Das noch einmal wiederholen, sodass der geviertelte Teig übereinander liegt. Nun schneidet Ihr den Teig 2x in Steifen, und legt sie wieder übereinander. Das ganze immer so, dass die geölte Seite oben bleibt und sie dadurch nicht zusammen kleben. Danach schneidet Ihr dann dünne Streifen ab, um Bandnudeln zu produzieren. Ihr findet hier eine schöne bebilderte Beschreibung, wie es hätte funktionieren sollen. Bei mir haben die Teile aber ganz schrecklich zusammen geklebt, sodass ich sie einlagig geschnitten habe, was viel mehr Arbeit gemacht hat. Beim nächsten Mal nehme ich einen festeren Teig und gebe sie in die Maschine. Das ganze sollte dem Geschmack nicht im Weg stehen.
Wie auch immer Ihr die Pasta zubereitet. Nach den gut zwei Stunden, schmeckt Ihr das Tsuvian ab und schaut, dass noch genug Flüssigkeit im Topf (sonst noch etwas Brühe dazu geben) ist. Jetzt legt Ihr die Nudeln oben auf den Kohl, schließt den Deckel und dämpft die Pasta einige Minuten, bis sie fertig ist. Die fertige Paste in den Eintopf mischen und servieren.
Heraus kommt ein wirklich großartiger, bodenständiger Eintopf und leckeres Kohlgericht. Außer dass es mit Nudeln serviert wurde, merkt man kaum, dass es nicht auch nach Norddeutschland gehört und wird zukünftig öfter serviert.
Für alle Fans von Eintöpfen, Stews und Gulasch Gerichten habe ich noch ein paar weitere Ideen für Euch.
Versucht es doch mal mit dem Dana etli güveç – Türkisches Kalbsgulasch mit viel Gemüse, dem Kalops – Schwedisches Rindergulasch mit Roter Beete, dem Peruanisches Rindergulasch – Seco de Carne – Leserwunsch oder dem Koreanischen Rindergulasch.
Und für alle Liebhaber von Kohl empfehle ich den Weißkohl mit Apfel, Walnuss und Ziegenkäse Topping aus dem Ofen, den Irischer Hackfleisch-Kohl-Cobbler mit Cheddar Scones oder auch die Russische Piroschki mit Weißkohl und Hackfleisch oder vegetarischer Füllung.
Klingt wirklich köstlich und dass man die Nudeln obenauf im Eintopf gart, gefällt mir besonders gut. Das werde ich sicher ausprobieren!
lg
Dein Fleisch-Nudeltopf gefällt mir gut (auch die nicht ganz authentische klitzekleine Sojasaucenzugabe ;-))
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Auch mir gefällt dein Nudeleintopf. Etwas froh bin ich, dass auch du mit den Nudeln gekämpft hast. Ich weiß, das war nochmals eine andere Nummer, als bei meiner Nudelsuppe Guriltai Shul. Aber auch hier wusste ich nicht so recht, wie ich die Nudeln richtig anbraten sollte. Ich denke, die Nudelzubereitung liegt der Bevölkerung in der Mongolei im Blut :-).
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Das ist ein tolles Gericht, gefaellt mir gut!
LG Wilma
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