Heute habe ich ein leckeres Möhrenbrot für Euch, welches auch noch toll aussieht. Aber dazu mehr. Den gleichzeitig ist dies das erste Rezept und der erste Beitrag, welches extra für die aktuelle Zeit geschrieben ist. Den eigentlich wäre erst in 2 Wochen wieder Zeit für „Leckeres für jeden Tag“. Da aber vieles anders ist, kam die Idee auf, ein Spezial für das Thema Mehl zu machen. Einige Leute bekommen kein Mehl mehr, andere haben ein wenig mehr als üblich zu Hause.
Andere, wie insbesondere wir Backblogger, haben vermutlich das halbe Haus voll Mehl. Da ich seit ca. einem Jahr im Durchschnitt so 20-25 Mehle zu Hause habe, gibt es bei uns natürlich keine Probleme mit der Mehlmenge. Allerdings sind nicht alle Mehle gleich zu verarbeiten und ich habe von vielen Leuten gehört, dass sie inzwischen Mehlsorten haben, mit denen Sie sich nicht auskennen.
Wer konkrete Fragen hat, kann sie mir gerne hier in den Kommentaren stellen, oder auch auf Facebook. So habe ich die Woche bei Edeka z.B. gesehen, dass es lediglich noch Hartweizenmehl (Semola di grano duro rimacinata) gab. Ein tolles Mehl, welches sich hervorragend für Nudeln (z.B. Bandnudeln) und Brot (z.B. das spanische Pan Cateto) eignet. Wer einen gut sortieren Bioladen um die Ecke hat, bekommt vielleicht noch frisch gemahlenes Vollkornmehl oder ein paar Sorten, die man nicht kennt. Ich habe z.B. gerade ein tolles Sauerteig aus Rotkornweizen gebacken. Aber auch mit normalem hellen Mehl und etwas Altbrot kann man ganz einfach ein tolles Brot backen.
Ein weiteres Produkt, welches gerade schwer zu kriegen ist, ist Hefe. Als Alternative dazu gibt es z.B. selbstgemachtes Hefewasser oder Sauerteig. Nun ist Sauerteig, selbst wenn er einfach zu machen ist, nicht immer gleich sehr Triebstark. Aber es gibt zum Glück sehr viele Menschen, die gerne Ihren Sauerteig weitergeben. Wenn Ihr Sauerteig in Eurer Nähe sucht, dann empfehle ich die Sauerteigbörse.
Hefewasser setze ich seit gestern gerade, gemeinsam mit vielen anderen in meiner Lieblings (und ersten) Facebookgruppe zum Thema backen, an. Überhaupt mag man von Facebook halten was man will, aber die ganzen verschiedenen Backgruppen sind vom Support und vom Ton die angenehmsten Gruppen, in denen ich mich bewege.
Und, wenn Ihr Hefe bekommt, denkt bitte dran, ein Würfel reicht eigentlich ewig. Selbst sehr schwere Teige wie z.B. mein Poschweck – das zuckersüßes Aachener Osterbrot brauchen eigentlich nicht mehr als 1,5 – 2% Hefe aufs Mehl gerechnet. Brote backe ich mit deutlich weniger. So ist das lockeres, knuspriges Kartoffelbrot mit im Ofen förmlich explodiert. Und das mit 2gr Hefe auf 500gr Mehl.
Gut kommen wir aber nun zum Rezept. Wie geschrieben habe ich das Rezept einmal mit Sauerteig und einmal mit Hefeteig gebacken. Wer keinen Weizensauerteig hat, kann auch normalen Roggensauerteig als Anstellgut nehmen. Ich habe das Brot mit relativ backstarkem Mehl gebacken. Es geht auch mit normalen 550er Weizenmehl, dann solltet Ihr aber im ersten Schritt 50gr Wasser weglassen, und dieses Schluckweise einarbeiten.
Wer keine Lila Möhre hat. Es wird auch mit normalen Möhren ein tolles Brot, nur die Farbe bleibt eher normal.
Zutaten Möhrenbrot mit Hefe
- 350 gr Backstarkes Weizenmehl hell
- 150 gr 1050er Dinkel
- 250 gr Wasser
- 100 gr Joghurt (cremig)
- 1 große Lila Möhre (ca 150gr) fein geraspelt
- 12 gr Salz
- 3 gr Hefe
Alle Zutaten außer dem Salz zusammen mischen und für ca. 8 min kneten. Salz dazu geben, und für 4 weitere Minuten kneten, bis Ihr einen erfolgreichen Fenstertest machen könnt.
Das heißt, der Teig lässt sich so auseinander ziehen, dass Ihr fast durchschauen könnt, ohne das er reißt. Danach wie unten beschrieben weiter machen.
Zutaten Sauerteig
- 20 gr Weizen ASG
- 90 gr backstarkes Weizenmehl
- 90 gr Wasser
Alle Zutaten mischen und für 12 Stunden warm stehen lassen.
Zutaten Möhrenbrot mit Sauerteig
- 250gr Backstarkes Weizenmehl hell
- 150gr 1050er Dinkel
- 250gr Wasser
- 1 große Lila Möhre (ca 150gr) fein geraspelt
- 12gr Salz
Alle Zutaten außer dem Salz zusammen mischen und für ca. 8 min kneten. Salz dazu geben, und für 4 weitere Minuten kneten, bis Ihr einen erfolgreichen Fenstertest machen könnt.
Den Teig danach für 4-5 Stunden warm gehen lassen. In der ersten Stunde den Teig 3x dehnen und falten. Danach ein oder zwei Brote formen und für weitere 60 Minuten gehen lassen. Für mindestens 4 Stunden im Kühlschrank kalt gehen lassen. 30 Minuten vor dem Backen. In der Zeit den Ofen mit Backstahl oder Pizzastein auf 250° vorheizen.
Das Brot einschneiden mit viel Wasserdampf in Ofen geben. 10 Minuten mit Dampf backen. Den Dampf ablassen und für 20 Minute (2 Brote) bis 30 Minuten (1 Brot) bei 230° fertig backen.
Und habt Ihr nun Hunger auf Brot bekommen und sucht noch viele weitere Ideen? Zum Glück haben wir noch einige Rezepte von anderen Bloggern.
Caroline von Linal’s Backhimmel mit Basis-Muffinrezept mit dreierlei Varianten
Gabi von Langsam kocht besser Saftiges Haferflocken-Mischbrot aus dem Vorrat
Izabella von Haus und Beet mit Ciabatta – Das Rezept kannst auch du backen!
Juli von Naschen mit der Erdbeerqueen mit Fluffiges Pfannenbrot
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Einfache Nudeln ohne Ei
Marie-Louise von Küchenliebelei mit American Pancakes mit Kaffee-Sirup
Schnin von Schnin’s Kitchen Blitzkuchen mit Kirschen
Sylvia von Brotwein mit Joghurtbrötchen – einfache Brötchen mit Joghurt über Nacht
Tina von Küchenmomente mit Möhrenkuchen aus der Kastenform
Und auch heute habe ich einen weiteren Zeitplan für Euch. Der Erste, das Original, mit insgesamt 10 Stunden Dauer und einen mit 32 Stunden.
Zeitplan 1 – Original Zeitplan – Dauer 10 1/2 Stunden + Sauerteig
- Abends gegen 19:00 Uhr: Sauerteig auffrischen. (ca. 5 Minuten Arbeit / Optional)
- Morgens 7:00 Uhr Hauptteig kneten (ca. 20 Minuten)
- 12:00 Uhr Brot rund wirken (ca 10 Minuten)
- 13:15 Uhr Brot in Kühlschrank geben
- 17:00 Uhr Ofen vorheizen
- 17:30 Uhr Brot wie beschrieben backen (ca 30-40 Min)
- 18:30 Uhr Abendbrot
Zeitplan 2 – Doppelte kalte Gare – Dauer 32 Stunden
Für den 2ten Plan rechne ich gute 32 Stunden + Sauerteig ein. Das gibt dem ganzen noch mehr Aroma.
- Abends gegen 21:00 Uhr: Sauerteig auffrischen. (ca. 5 Minuten Arbeit / Optional)
- Morgens 9:00 Uhr Hauptteig kneten (ca. 20 Minuten)
- 11:00 Uhr Brot in Kühlschrank geben, bis dahin 3x dehnen und falten
- 20:00 Uhr Brot rund wirken (ca 10 Minuten)
- 21:15 Uhr Brot in Kühlschrank geben
- 16:00 Uhr Ofen vorheizen
- 16:30 Uhr Brot wie beschrieben backen (ca 30-40 Min)
- 18:00 Uhr Gäste können kommen
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Was für eine tolle Farbe! Wow! Super Rezept! Danke 🙂 Viele Grüße, Izabella
Hallo.
Was ist denn backstarkes Weizen Mehl? Vollkorn?
Danke
Hallo Katrin,
backstarke Mehle sind (Weizen-)Mehle u.a. mit besonders hohem Eiweiß- (Gluten-)gehalt.
Dadurch können die Mehle mehr Wasser aufnehmen und sehr gut ausgeknetet werden. Teilweise werden sie so genannt, aber auch Manitoba Mehl (kanadisch häufig Breadflour genannt) oder auch z.b. das Mehl von der Biomühle Eiling sind sehr backstark und können viel Wasser aufnehmen.
Schöne Grüße
Volker
Das ist beim Anschnitt ja mal ein Wow-Effekt! Danke für die ausführliche Anleitung, Volker!
Hey Volker,
unfassbar, dass dieser farbliche Effekt mit nur einer Möhre erzielt wird! Das muss ich unbedingt auch die Tage ausprobieren. Ich bin sicher, dass das Brot genauso gut schmeckt, wie es aussieht. Danke für das tolle Rezept.
Liebe Grüße
Tina
Lieber Volker,
danke für Dein tolles und so farbenfrohes Rezept! : )
Liebe Grüße
Marie-Louise
Oh, die Farbe ist ja wirklich genial und sorgt für ein bisschen Freude in diesen Tagen!
Liebe Grüße
Caroline
Diese Farbe ist einfach ein Traum. Ich muss unbedingt beim nächsten Einkaufen mal nach lila Karotten schauen.
Vielen Dank für das tolle Rezept.
Liebe Grüße,
Kathrina
Bisher habe ich lila Möhren nur roh gegessen, da sie beim kochen immer so viel Farbe gelassen haben. Interessante Farbe! Könnte ich auch mal ausprobieren. 🙂 Lieben Gruß Sylvia
Hallo Sylvia,
ich war auch sehr überrascht, dass die Farbe so toll drin geblieben ist. Solltest Du auf jedenfall einmal ausprobieren.
Schöne Grüße
Volker
Das sieht ja cool aus!! Muss ich unbedingt backen.
Lg Dagmar
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Vielen Dank für die genaue Anleitung und Deine Tips zum Backen. Da muß ich mich wohl glatt auch mal an Brot versuchen, denn die Farbe ist einfach der Knaller. Jetzt brauche ich nur noch lila Möhren. 🙂
Liebe Grüße
Schnin
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