(Enthält Werbung) Neuer Monat neues Blogevent bei Zorra. Ihr Blogevent CLIII heißt „Foodwaste, Misfits und saisonal – kreative nachhaltige Rezepte“. Super Thema! Also habe ich mich gleich zum Mitmachen angemeldet.
Doch dann bin ich etwas ins Grübeln geraten. Denn Nachhaltigkeit ist relativ weit zu fassen. Da wir selber keine mega Öko, unverpackt, saisonal Menschen sind, will ich auch nicht so tun.
Was wir immer besser machen, ist unser altes Brot zu verbrauchen. Zum einen hält selbstgebackenes Brot viel länger, wenn man altbackenes Brot verbackt, zum anderen gibt es häufiger einen Tomaten-Brot-Salat oder Rezepte wie die sizilianischen Gemüseröllchen. Aber darum soll es heute nicht gehen.
Ich finde es zwar super, wenn man konsequent nachhaltig lebt, halte es aber für viel wichtiger, dass es für die Masse insgesamt leichter gemacht wird, nachhaltiger zu leben. Seit einem halben Jahr versuche ich relativ konsequent z.B. auf Einwegplastik bzw. Einwegpfand zu verzichten. Eigentlich leicht, wenn man nicht an Bahnhöfen oder Flughäfen einkaufen muss, da es dort leider keinerlei Wasser in Mehrwegflaschen gibt. Dazu ärgert es mich auch, wenn man die Bioprodukte im Supermarkt nur in Plastikverpackt bekommt. Vermutlich würden wir viel mehr Bio kaufen, wenn man weniger Plastik bekommen würde und man dafür die Mengen einfach ganz normal abwiegen könnte. Ganz schlimm, und hochaktuell, finde ich das Thema der männlichen Küken. Inzwischen haben nicht nur Biomärkte, sondern auch die großen Supermärkte Eier der Bruderhahn Initiative. Diese setzt sich dafür ein, dass männliche Küken aufgezogen und nicht !geschreddert! werden. Das ganze kostet 4! Cent pro Ei.
Natürlich gehen wir auch auf den Wochenmarkt oder mal in den Biomarkt, allerdings kaufen wir in der Stadt doch recht häufig ein, und sind manchmal auch zu bequem. Wo wir wieder bei Nachhaltigkeit für die Masse sind. Ich glaube es gibt viele Leute, die mehr für die Nachhaltigkeit tun würden, wenn es einfach und vor allem finanzierbar ist. Denn die Grenze zwischen „Ich kann mir super duper Öko leisten“ und „ich kaufe für 4€ das KG Schweinenacken“ sind aktuell so radikal, dass wir eher einen Mittelweg brauchen. Und nun kommen wir zum Burger und was der mit Nachhaltigkeit zu tun hat.
So können wir beim Fleisch anfangen. Jeder von Euch sollte hoffentlich noch einen vernünftigen Metzger in der Nähe haben, der weiß woher seine Tiere kommen und wie sie aufgezogen werden. Denn nicht nur, dass vernünftig aufgezogene und geschlachtete Tiere besseres Fleisch liefern und besser schmecken. Nein es gibt auch Studien dazu, dass durch bessere Nahrung & Haltung Rinder ökologischer gehalten werden können. Klar ist der Preis höher als beim Discounter, aber wer gezielt weniger häufig Fleisch isst, muss insgesamt für deutlich besseres Fleisch nicht so viel mehr ausgeben. Dazu könnt Ihr Euch beim Fleischer eures Vertrauens das Fleisch auch direkt ohne Müll einpacken lassen und fördert den Einzelhandel und damit das Handwerk. Und auch dort bekommt Ihr gute (faire) Angebote und das mit gutem Gewissen.
Weiter geht es bei den Buns. Selbstgemachte Buns sind leckerer und erzeugen keinen Plastikmüll. Der wichtigste Punkt bei unserem gegrillten Burger ist mir aber die Kohle selbst. Denn ich selber grille schon seit einigen Jahren nicht mehr mit Holzkohle, sondern mit zu Kohle verarbeiteten Resten. Dabei möchte ich zwei Produkte vorstellen, die das von mir organisierte Grillcamp unterstützen, aber nichts mit diesem Beitrag zu tun haben. Oliobric wird überwiegend aus Oliventrester, sprich den verarbeiteten Olivenkernen, hergestellt und ist in vielen Biomärkten und einigen Supermärkten erhältlich. McBrikett mit Ihren Kokosbriketts, die Ihr leider nur Online bekommt, sind auch super.
Allerdings bekommt Ihr Kokosbriketts als Eigenmarke auch in einer großen gelben Supermarktkette. Und da schon sehr günstig, wenn auch mit einer (gefühlt) geringeren Brenndauer als bei McBrikett. Aber das kennt man ja auch von Holzkohle, günstig ist selten besser ;-).
Was ich an beiden Produkten schätze, ist die Verarbeitung, die nahezu identisch mit normalen Briketts ist, außer dass sie heißer brennen und länger durchhalten (und das teilweise deutlich, je nach gekaufter Kohlequalität). Darüber hinaus gibt es noch Produkte aus Bambus (sehr heiß, perfekt für Steaks) und recht neu auf dem Markt aus Maiskolben (noch nicht selber ausprobiert) die auch ökologisch super sind, aber etwas anders im Umgang.
Holz verwende ich eigentlich nur noch beim Grillanzünder. Die gewachsten Holzspänne Anzünder sind aus meiner Sicht besser als jede Chemie um das Feuer in Gang zu kriegen.
So, nun bekomme ich beim schreiben aber Hunger, also schnell zum Rezept der Burger.
Als Buns macht Ihr z.B. die: leckere Brioche-Burger-Buns – ganz einfach ohne kneten
Dann macht Ihr Euch an die Whiskey Zwiebeln. Wer keinen Whiskey, den er verkochen möchte hat, tauscht diesen einfach gegen die doppelte Menge Rotwein.
Zutaten
- 2 große Gemüsezwiebeln
- 50 gr Zucker
- 100 ml Whiskey
Zwiebeln in dünne scheiben schneiden und in Olivenöl goldbraun braten. Dann den Zucker darüber geben und mit Whiskey ablöschen.
Nun köcheln lassen bis die Flüssigkeit verdampft ist und zur Seite stellen.
Zutaten Burger
- 750 gr Hack
- 6 Scheiben kräftiger Käse aus der Region mit einem Fettgehalt von 50%+
- BBQ Soße nach Wahl
- 6 Salatblätter
- Gurkenscheiben
- Tomatenscheiben
Vorbereitung:
Hack salzen und pfeffern und 125gr Patties daraus formen. Den Speck vom Knorpel befreien (wenn er noch dran ist) und dann Salat, Gurken und Tomaten schneiden. Den Burger nun auf den heißen Grill geben, und 2,5 Minuten pro Seite grillen. Nach dem drehen, direkt den Käse auf den Patty legen. Bun aufschneiden, oben und unten BBQ Soße rauf machen, unten Salat und Gurke rauflegen.
Das fertige Fleisch auf die Unterhälfte legen, einen großen Löffel Zwiebeln auf das Fleisch geben und zu guter letzt noch 3 Scheiben Tomaten auf den Burger packen. Deckel rauf und servieren.
Der Beitrag ist im Rahmen des Bloggerevents bei Zorra entstanden und wird von Ikea unterstützt.
Die Teilnehmer konnten 2 Baumwollhandtücher aus nachhaltiger Baumwolle sowie eine kleine Glasschüssel mit Bambusdeckel im Gesamtwert von ca 15 € erhalten, und können ggf. noch ein kleines Paket gewinnen. Das habe ich auch gemacht, mich allerdings mit der größe der Schüssel vertan (da sollten doch die Buns rein, und nicht das Gemüse 🙂 ). Am Text sehr Ihr aber wie sehr der Text von Ikea gesteuert wurde ;-). Und ich finde es gut, wenn sich auch Unternehmen wie Ikea mit Themen wie nachhaltige Baumwolleplantagen beschäftigen, denn es geht genau in die Richtung „einfach Gutes tun“. Natürlich ist es auch ohne die großen Ketten möglich, fair und nachhaltig zu handeln, aber mit den Ketten ist es einfacher und erreicht mehr Leute. Ich würde mir da wünschen, dass die Unternehmen die etwas machen, einfach deutlich mutiger werden. Warum nicht z.B. konsequent ausschließlich Produkte aus Bio und vor allem fair gehandelter Baumwolle anbieten, und damit die Lieferketten deutlich verändern. Warum können Unternehmen der Politik nicht mal zuvor kommen, und preisen einfach die Umweltschäden mit ein? Irgwendwann wird das sowieso passieren, aber wenn wir nicht aufpassen zu spät.
Was meint Ihr? Sind wir zu bequem!
Danke Volker für diesen „ehrlichen“ Beitrag. Ich sehe es wie du, das Thema muss auch für „bequeme“ Leute zugänglich gemacht, also vereinfacht, werden. Und Danke auch für den Tipp mit der Kohle, übrigens könnte Spanien mit dem Oliventrester heizen und bräuchten dadurch weniger Erdöl…
Ach ja und danke auch für das leckere Rezept, die Zwiebeln haben es mir besonders angetan. 🙂
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