Eins der spannendsten Gerichte der Küche Singapurs und vermutlich auch das bekannteste ist die Chili Crab, welche es auf zahlreichen Ständen, aber auch in schicken Restaurants gibt. Hier erfahrt Ihr, wie Ihr die leckere Krabbe Zuhause zubereitet.
Die größte Herausforderung in Deutschland ist sicherlich das Beschaffen der passenden Zutaten. Die „mud crabs“, die in Singapur lebend verarbeitet werden, bekommt man hier kaum und schon gar nicht lebend. Ich habe mich daher, für eine, nicht deutlich leichter zu bekommende, Königskrabbe entschieden. Ehrlicherweise ein teures und pieksiges Vergnügen, aber trotzdem ein großartiges und leckeres Erlebnis.
Eine frische Krabbe hat den Vorteil, dass Ihr die Innereien noch mit verwenden können. Diese geben der Soße ein intensives Aroma. Ich habe stattdessen auf Fisch- und Austernsauce gesetzt.
Insgesamt habe ich verschiedene Rezepte studiert, unter anderem das Rezept von Nagi von RecipeTin Eats mit Ihrer Singapore Chili Crab. Da kam die Idee mit der Fischsauce und dem Miso her.
Aber zunächst startet Ihr mit der Chilipaste.
Chilipaste
- 3 Thaichilis
- 1/2 Knolle frischen oder 5 Zehen getrockneten Knoblauch
- 3 Scharlotte
- 3-4cm Bio Ingwer
- 1 EL Misopaste
Die Paste ist super einfach gemacht. Einfach alle Zutaten in eine hohe Schüssel geben und mit einem Stabmixer zerkleinern. Fertig ist die Paste für das heutige Gericht.
Singapore Chili Crab
- 1 King Crab (1,6 kg reichen für ca 3 Personen)
- Chilipaste
- 50gr Tomatenmark
- 500gr Hühnerbrühe
- 150gr Süß-Scharfe Sauce
- 3 El Austernsauce
- 3 El Fischsuppe
- 30gr Koriander
- 1 Ei Koriander
- 2 EL Erdnussöl
Zunächst die Krabbe zerlegen. Dabei beachten, dass sie sehr pieksig ist und vorsichtig arbeiten. Da Ihr vermutlich auch mit einer gereinigten Version arbeitet, ist das Zerlegen relativ einfach. Bei frischen Krabben solltet Ihr Euch auf jeden Fall hier bei Nagi die ausführliche Erklärung anschauen. Der zweite Teil des Beitrags hilft auch bei der gereinigten Krabbe, also ruhig trotzdem mal reinschauen.
Ihr löst zunächst vorsichtig den Rückenpanzer und legt ihn für später zur Seite. Dann entfernt Ihr alles aus dem Körper, was nicht wie Fleisch aussieht. Dann trennt Ihr vorsichtig die Beine und Scheren ab. Dabei sollten sie möglichst ganz bleiben. Die Scheren und die dickeren Beinstücke schneidet Ihr von unten mit einem scharfen Messer ein. So garen sie nachher gleichmäßiger und alle Teile, auch der Körper, werden gleichzeitig fertig.
Nun geht es an die Zubereitung. Dafür die Chilipaste im Öl kräftig anbraten, das Tomatenmark dazu geben und für eine Minute simmern lassen. Mit der Brühe und der Süß-Scharfen Sauce ablöschen, Austern- und Fischsauce dazu geben und kurz köcheln lassen.
Nun gebt Ihr die King Crab, in die Sauce und köchelt alles für ca. 12 Minuten.
In der Zeit schlag Ihr das Ei auf und hackt den Koriander fein. Wenn die Krabbe fertig ist, nehmt Ihr die Teile aus dem Topf und gebt Ei und die Hälfte des Korianders in die Sauce. Alles einmal aufkochen lassen und nochmal probieren. Nun alle Teile noch einmal kurz in den Topf geben, und die Krabbe entsprechend aus den Einzelteilen nachbauen. Die Sauce darüber verteilen und den Rückenpanzer aufsetzen. (Achtung, Ihr braucht einen wirklich großen Teller.) Zum Schluss den Koriander über der Krabbe verteilen und genießen.
Am besten macht Ihr Euch gedämpfte Brötchen dazu, aber ein simples Toast passt auch perfekt. Wichtig ist, dass Ihr ein Brot nehmt, was viel Sauce aufsaugt.
Ein wirklich sensationelles Essen und ein echter Hingucker, den Ihr damit auf den Tisch zaubert. Erstaunlicherweise auch nicht so aufwändig wie erwartet. Wenn Ihr den entsprechenden Anlass habt, solltet Ihr es auf jeden Fall mal ausprobieren. Einziger Nachteil: Man saut sich ziemlich voll.
Leider gibt es hier im Blog viel zu selten Fisch und Meeresfrüchte, aber ich kann Euch auf noch die Bouillabaisse à la Marseille – die klassische französische Fischsuppe empfehlen und verspreche nach und nach noch ein paar leckere Gerichte mit Meeresfrüchten zu kochen.
Ja, Königskrabben sind sehr lecker! Ein Freund von mir hatte diese zu seinem Geburtstag serviert. Da manche Gäste keine Meeresfrüchte mochten, konnte der Rest sich echt daran Sattessen. Deine Version hätte ich auch gerne probiert.
Beeindruckend, lieber Volker! Wirklich beeindruckend!
Gruß aus dem Süden
Simone
Wow, das sieht ja echt gut aus. Ich müsste mir allerdings jemanden suchen, der mir die Tierchen aus der Schale holt… Freiwillige vor 😉
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Ich erinnere mich noch ganz deutlich an meine erste Königskrabbe, davon gibt es nämlich ein halbvergilbtes Foto aus den 60er Jahren, auf dem meine Mutter die Krabbe stolz präsentiert und ich und mein Bruder neugierig draufschauen – wir waren damals etwa 10 oder 11 😉
Dein Rezept würde ich sofort probieren, das klingt klasse.
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Klingt nach ziemlich viel Aurbeit, so eine Krabbe küchenfertig zu zerlegen. Ich persönlich bin da raus, Krabben & Co sind nicht so meins. Wäre aber sicher etwas für meinen Mann. Ich erinnere mich noch gut, wie er in Norwegen von den Königskrabben begeistert war.
Das sieht ja wirklich fantastisch aus! Wäre mir jetzt zu aufwändig, aber essen würde ich die Chilli Crab natürlich sofort 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
Da bekommt das Wort „Arbeitsessen“ eine ganz neue Bedeutung. Die Zubereitung und auch das Essen der Krabbe wäre mir dann doch zu aufwändig, aber Deine Bilder sind ein echter Hingucker.
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Oha du hast es gewagt!! Die sind sehr gut, aber die Krabben oeffnen ruiniert alle schoenen Fingernaegel!!! 😀
LG Wilma
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