Nach dem Buch Jerusalem mal wieder eine Kochbuch Rezension hier im Blog. Im Gegensatz zum erst genannten ist das Buch von Sarah Henke jedoch mehr als „nur“ ein Kochbuch. Als gebürtige Koreanerin entdeckt Sarah in diesem Buch ihr Geburtsland neu. Sie nimmt uns mit auf ihre Reise und stellt Land, Leute aber vor allem die Kochkultur vor. Eingebunden werden im ganzen Buch authentische Rezepte, die zur entsprechenden Stelle im Buch passen. Im Gegensatz zu andere Büchern, die sich an dieser Kombination versuchen, finde ich es in diesem sehr gut gelungen. Im Kern, weil das Thema essen und die Rezepte sehr gut eingebunden sind und auch zu meiner Erwartungshaltung zu einem Kochbuch passen. Das man über die Küche die Kultur kennenlernt, gilt ja für zahlreiche Länder, und dieses bringt Sarah sehr gut an den Leser. Das Ganze passt natürlich perfekt in unser Monatsthema der kulinarischen Weltreise. Denn wir stoppen gerade in Korea. Im Prinzip erwartet Euch also eine viel ausführlichere und authentischere kulinarische Reise durch dieses Land.
Die Rezepte selbst haben sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Im ersten Teil des Buches, in dem es auch um die Erkundung Koreas geht, gibt es überwiegend Street Food und eher einfache Gerichte. Es wird ein breiter Überblick über die koreanische Küche gegeben, welcher den Speisekarten der von mir besuchten Restaurants durchaus nahe kommt. Im Anschluß an die Reise finden sich darüber hinaus noch Rezepte aus Ihrem aktuellen Restaurant, sowie ein paar weitere, mit denen Sarah Henke die koreanische Küche auf Sterneniveau bringt.
Ausprobieren konnte ich leider nur ein Rezept. Insgesamt wirken diese aber verständlich und in sich schlüssig. Insbesondere auch die anspruchsvolleren Gerichte scheinen sich gut nachkochen zu lassen, wenn man ein wenig Kocherfahrung mitbringt.
Nachgekocht habe ich Khanpunggi – frittiertes Knoblauch Hähnchen. Eigentlich ein sehr einfaches Rezept, allerdings mit einer kleinen Tücke für mich.
Es war meine erste Erfahrung mit Stärke zu panieren, und die ist eher nicht so richtig gut gegangen.
Zutaten
- 600gr Hähnchenbrust ohne Knochen
- 3 EL Reiswein
- 3 EL Sojasauce
- Salz, Pfeffer
- 2 Chilischoten
- 1 kleine Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 3 EL Sesamöl
- 2 EL Reisessig
- 2 EL Fischsoße
- 1/2 EL Honig
- Saft einer Limette
- 80 gr Maisstärke
- 2 Eiweiß
- Fett zum frittieren (z.B. Erdnussöl)
Zunächst 3 EL Sojasoße, 3 EL Limettensaft, Salz und Pfeffer vermischen und das in kleine Stücke geschnittene Hähnchen damit marinieren. Das Hähnchen in den Kühlschrank geben und dann die Soße vorbereiten. Dafür Zwiebeln, Knoblauch und Chili anbraten, danach die Flüssigkeiten dazu geben und köcheln lassen, bis eine cremige Soße entstanden ist. Nun laut Rezept 1 Eiweiß mit 80gr Stärke vermischen und auf das marinierte Fleisch gegeben.
An dieser Stelle bin ich gescheitert. Selbst mit einem zweiten Eiweiß war die Masse so fest, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass es irgendwie mit dem einreiben klappen könnte. Daher habe ich einfach die Soße direkt über das Fleisch gegeben und erst dann die Stärke dazu. Erstaunlicherweise hat sich die Stärke so großartig aufgelöst, dass das Hähnchen in einer Suppe schwamm und viel Soße über blieb. Im Original wird die Soße erst nach dem frittieren dazu gegeben. Das macht das Ergebnis sicher noch einmal intensiver, aber auch unsere Hähnchenteile waren sehr lecker.
Nun erhitzt Ihr Öl in einer kleinen Pfanne, in der die Stärke nicht ansetzt, und gebt die Hähnchenteile hinein. Die Teile sollen gleichmäßig mit Öl bedeckt sein. Das Ganze nun ca. 2 Minuten in der Pfanne lassen und danach auf einem Küchentuch ruhen lassen.
Wenn Ihr es richtig gemacht habt, gebt Ihr vor dem Servieren die Soße über die Hähnchenteile. So oder so könnt Ihr nun super zartes und leckeres Hähnchen genießen.
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Danke, dass Du auch das Rezept für das Hähnchen, auf dem ich schon bei Deiner koreanischen Nudelsuppe Appetit bekommen habe, hier nun veröffentlichst.
So, mit dem Hähnchen in Knoblauch hast du mich nun komplett überzeugt – und vor allem hungrig gemacht 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Jaaa, das Panieren mit Stärke! Da schreibst du etwas. Ich habe auch schon einige Male damit gerauft. Ich mache es lieber getrennt und erst kommen die Fleischstücke mit dem minimal angeschlagenen Eiweiß in einen TK-Beutel, danach in einen neuen TK-Beutel die Stärke geben und die Hendlstücke da reintun. Aber so, wie Aisatische Rezepte das oft vorschlagen, kann ich es auch nicht.
Das merke ich mir für das nächste Mal. Danke für den guten Tipp!