Unsere kulinarische Weltreise stoppt ja bekanntlich gerade in Island. Ein Land mit einer -sagen wir mal- mindestens interessanten kulinarischen Vergangenheit. Als kalte Insel, war die Auswahl an Rohstoffen doch eher eingeschränkt, so dass man sich viel einfallen ließ, um Lebensmittel haltbar zu machen. Und die Natur wurde genutzt, soweit es ging. So auch bei dem Rúgbrauð, einem Brot welches traditionell nicht im Feuer gebacken wurde, sondern in der Nähe von warmen Quellen im Boden vergraben, um es dort zu dünsten. Heute wird es im geschlossenen Ton-Topf, und wenn man den nicht zur Verfügung hat, einfach in einer Kastenform gebacken, welche man entsprechend einwickelt. Oder Ihr backt es wie Britta einfach in einer Dose. Denn eine krosse Kruste ist nicht gewünscht. Je weicher der Rand, desto besser.
Die Garzeiten erinnern fast an Pumpernickel, allerdings wird das Brot relativ kräftig gesüßt. Susanne von Magentrazl war es dann auch gleich etwas zu süß, und so hat sie Ihre eigene Interpretation des Brotes gebacken. Ich habe das Internet bemüht und die Variante entspricht vermutlich der auf Island zu findenden Version am ehesten. Im Original wurde übrigens nur mit Roggenmehl gebacken, was aber wohl heute kaum noch gemacht wird.
Am besten backt Ihr es über Nacht, dann habt Ihr morgens ein frisches Brot.
Zutaten
- 375 gr Roggenmehl 1370er (oder 1150)
- 125 gr Weizenvollkornmehl
- 1/2 Packung Natron
- 1 Packung Backpulver
- 500 ml Buttermilch
- 250 gr Zuckerrübensirup
- 10 gr Zuckerkulör
- 10 gr Salz
Den Ofen auf 100°C vorheizen. Dann alle trockenen Zutaten vermischen. Die Buttermilch und den Zuckerrübensirup dazu geben und durchkneten bis alles gut vermengt ist. Das Ganze in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben und mit Backpapier oder Alufolie gut umwickeln.
Den Teig nun für 10 Stunden in den Ofen geben.
Das Brot ist schon sehr speziell, und eignet sich hervorragend für eher kräftigere Beläge. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, den Teig mal mit Weihnachtsgewürzen auszuprobieren, und dann als Kuchen zu essen. Aber Achtung, da das Roggenmehl nicht mit Sauerteig versäuert wird, ist es nicht so bekömmlich wie normales Roggenbrot.
Ich bin gespannt, was die Isländische Küche noch bereit hält. Schaut doch am 27ten mal rein. Dann gibt es die Zusammenfassung der kulinarischen Weltreise.
Ich komme ja aus der Stadt, in der der Pumpernickel aus der Taufe gehoben wurde und kann mit Fug und Recht bestätigen, dass das isländische Roggenbrot sehr viel Ähnlichkeit damit hat. Unser Pumpernickel ist aber noch einen Tick fester und nicht ganz so süß.
LG Britta
Hallo Britta,
ja Pumpernickel ist zum Glück anders süß :-). Und da ich neugierig war, weiß ich nun auch, das Pumpernickel aus Soest kommt.
Noch mehr gelernt 🙂
LG Volker
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Spannendes Rezept, Pumpernickel wird ja eher im Wasserbad gegart als gebacken. Dein Brot sieht sehr lecker aus.
Hallo Ulrike,
vielen Dank :-). Das mit dem Wasserbad wusste ich noch garnicht. Da ich aber demnächst wirklich mal Pumpernickel ausprobieren wollte, ist es gut zu wissen.
LG Volker
Hallo Volker,
aussehen tut Dein Brot wirklich sehr gut, aber ich habe als Kind schon kein Pumpernickel gemocht und wenn dieses dem ähnlich kommt, dann ist es nicht meins, aber eine kleine Ecke von Deinem Brot würde ich schon mal gerne probieren wollen.
Herzliche Grüße
Britta
Hallo Britta,
probieren sollte man ja immer. Das Brot hat eine ganz andere Süße als Pumpernickel und ist kein Vollkornbrot. Von daher schmeckt es sicherlich deutlich anders.
Schöne Grüße
Volker
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Lieber Volker, das Brot sieht wirklich kostbar aus 🙂 Danke, dass du das Rezept auf deinem Food Blog mit uns teilst, ich bin schon sehr gespannt, ob meins auch so toll aussieht wie deins 🙂
Liebe Grüße
Hallo Mo,
gerne doch. Ich bin gespannt was Du berichtest. Das wird bestimmt super 🙂
LG Volker
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Hey Volker,
es gibt ja Rezepte, die reizen einen, probiert man aber nie aus. Ich glaube, das Brot hier ist so eins. Auf den Geschmack bin ich echt neugierig, aber die lange Backzeit schreckt mich irgendwie ab. Aussehen tut es auf jeden Fall gut.
Liebe Grüße
Tina
Hallo Tina,
ja das Rezept ist echt spannend. Und auch wenn es lange backt, ist es total einfach. Kurz vor dem schlafen den Teig anmischen und in Ofen.
Da es keine Gehzeiten gibt, vermutlich das leichteste Brot was ich je gebacken habe.
LG Volker
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Irgendwie sieht Dein Brot besser aus als meines, meines kam mir so kuchenähnlich vor. Naja, es war mal ein Experiment, aber in Zukunft gibt es doch wieder Roggenbrot mit Sauerteig ;-).
Hallo Susanne,
ich finde Dein Brot sieht super aus. Die Farbe habe ich auch nur über Zuckerkulör hinbekommen.
Außerdem finde ich die Apfelkraut Idee von Dir immer noch toll :-).
Aber ja, Brot backen dann doch lieber mit Sauerteig 🙂
Gruß Volker
Hallo Volker,
mit 1/2 Päckchen Natron und 10g Salz ist mein Brot nach 10 Stunden total salzig. Nichts mit süß! Es sieht aber toll aus, aber leider ungenießbar.
Kannst du bitte die Grammzahl beim Natron angeben? Und wirklich 10g Salz???
Das Rezept von Britta (Keksdose) ist deutlich salzärmer.
Kannst du mir bitte weiterhelfen. Ich möchte es unbedingt nochmal probieren, denn das Brot war im Urlaub einfach super!
Danke und viele Grüße, Daniela
Hallo Daniela, hattest Du wirklich genug Zuckerrübensirup drin? Salzig dürfte da nun wirklich nichts werden. 2% Salz sind üblich für Brot, bezogen auf die Mehlmenge. Ich würde maximal 1-2 weniger nehmen.
Gruß Volker
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Die Backzeit würde mich nicht abschrecken, die Getreidemischung auch nicht,die Süße allerdings schon. Hut ab, dass du es ausprobiert hast! Heutige Roggenzüchtungen brauchen übrigens nicht mehr unbedingt Sauerteig zur Versäuerung, wie ich kürzlich vom Brotdoc gelernt habe – schmecken aber mit Sauerteig einfach besser.
Hallo Petra,
spannend mit dem Roggen. Hast Du einen Link dazu?
Insgesamt hast Du Recht, das Brot war schon ziemlich süß, aber als Kuchenrezept sicher ausbaufähig.
Unser normales Brot backe ich aber auch lieber mit Sauerteig 🙂
Schöne Grüße
Volker
Noch jemand der sich vom prophezeiten „Donner“ nicht abschrecken ließ. 🙂 An ein Roggenmischbrot ohne Sauerteig habe ich mich einfach nicht dran getraut. Aber schön Eure Ergebnisse zu sehen! Lieben Gruß Sylvia
Hallo Sylvia,
kann ich verstehen, aber war doch deutlich unproblematischer als erwartet 🙂
LG Volker